Donnerstag, 27. Dezember 2012

Werden sie uns auch 2013 das Blut aus unseren Hirnen saugen.

Lauschangriff in der content redaktion:
red#1: lass uns doch ein drehbuch schreiben.
red#2: was?
red#1: irgendwas mit vampiren.egal was

Montag, 24. Dezember 2012

Gay-o-meter

http://gay-or-straight.com

Die Erfinder des sensationellen Gay-o-meters:

War Howard Cosell schwul?
The average gay-rating on gay-or-straight.com is 69%, which means Howard Cosell has been voted highly gay.


Christoph Daum, naturprall

Zum Thema: Gekas' Torflaute
„Aus seinem Denkkreislauf, aus seinem Glaubensgefängnis, in dem er sich befindet, aus dem musst du ihn herausholen. Indem man mit Audio-Suggestion, also mit Aussagen sich selbst gegenüber tritt, dass er eigentlich mit jedem Fehlversuch dem nächsten Tor einen Schritt näher kommt ... Wichtig ist, wie durchbrechen wir den Teufelskreis? Und da gibt’s sehr gute Methoden im neuro-linguistischen Programmieren und anderen Dingen, wo du wirklich dieses Glaubensgefängnis verlassen kannst.“

Dienstag, 18. Dezember 2012

2012 chinesisch

2012 ist das Jahr des Wasser-Drachen. Wir dürfen uns freuen: In Asien gilt der Drache als großer Glücksbringer! Im vergangenen Jahr des Hasen haben wir viel darüber gelernt, wie wichtig es ist, in kritischen Zeiten füreinander da zu sein. Jetzt herrscht wieder Aufbruchsstimmung. Es erwarten uns aufregende Zeiten, und wir sind aufgefordert, die Ärmel hochzukrempeln und ehrgeizige Projekte in Angriff zu nehmen. Der Durchbruch, von dem wir träumen, ist jetzt möglich! Klappern gehört zum Geschäft, besonders in diesem Jahr: Wer in großen Maßstäben denkt und sich gern präsentiert, hat nun Rückenwind. Aber Achtung: Auch wenn das Jahr des Wasser-Drachen das Geldverdienen leicht macht und für Wohlstand steht, sollten wir nicht vergessen, dass unter seiner Regentschaft alles größere Ausmaße annimmt - also auch unsere Fehler! Das bedeutet einerseits, dass nicht alles dem schönen Schein entspricht und andererseits, dass das Jahr des Drachen für Überraschungen sorgt: Naturkatastrophen, Unruhen und Revolten können uns weiterhin beschäftigen.

Seufz


Nachdem Sachar hinter Tarantjew und Alexejew bei ihrem Weggehen die Tür zugemacht hatte, setzte er sich nicht auf die Ofenbank; denn er erwartete, daß der Herr ihn sogleich wieder rufen werde, weil er gehört hatte, daß dieser zu schreiben beabsichtigte. Aber in Oblomows Zimmer war alles still wie in einem Grabe.
Sachar sah durchs Schlüsselloch, und was erblickte er? Ilja Iljitsch lag auf dem Sofa und stützte den Kopf in die Hand; vor ihm lag ein Buch. Sachar öffnete die Tür.
»Warum liegen Sie denn wieder?« fragte er.
»Störe mich nicht; du siehst doch, daß ich lese!« antwortete Oblomow kurz.
»Es ist Zeit, daß Sie sich waschen und schreiben«, sagte der beharrliche Sachar.
»Ja, es ist wirklich Zeit«, erwiderte Ilja Iljitsch, zur Besinnung kommend. »Gleich; geh nur! Ich will nachdenken.«
»Wann hat er es nur fertig bekommen, sich wieder hinzulegen!« brummte Sachar, während er auf den Ofen sprang. »Ein flinker Mensch.«
Oblomow hatte die in der langen Zeit schon vergilbte Seite zu Ende gelesen, auf der er vor einem Monat seine Lektüre abgebrochen hatte. Er legte das Buch gähnend auf seinen Platz; dann vertiefte er sich in die unabweisbaren Gedanken über das »Unglück in zwiefacher Hinsicht«.
»Wie langweilig!« flüsterte er, indem er die Beine bald ausstreckte, bald an den Leib zog.
Er hatte große Lust, sich einer süßen Ruhe und angenehmen Träumereien zu überlassen; er wandte die Augen zum Himmel und suchte seine geliebte Sonne; aber sie hatte gerade ihren höchsten Stand erreicht und übergoß nur mit blendendem Glanze die Kalkwand des Hauses, hinter dem sie abends immer den Blicken Oblomows entschwand.
»Nein, zuerst die Arbeit«, sagte er streng zu sich selbst, »und dann ...«

Sonntag, 16. Dezember 2012

http://www.ted.com/talks/david_hanson_robots_that_relate_to_you.html

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Kursempfehlung


Disneyland des Terrors

Von Shafy, Samiha
In "Disaster City", einer texanischen Geisterstadt aus Ruinen, Wracks und Schutt, trainieren Rettungshelfer aus aller Welt für den Einsatz bei Großbränden, Erdbeben, Überschwemmungen und Terroranschlägen.
Die japanische Delegation blickt gebannt zu den schwitzenden Feuerwehrleuten, die an Seilen vor einem Gebäude schweben und Löcher in die Wand sägen. Es ist Mittag in College Station, Texas, die Sonne sticht senkrecht vom Himmel, die Luft ist heiß, feucht und still.
Über den Köpfen der Japaner kreist ein US-Militärhubschrauber vom Typ Black Hawk. In der Ferne, hinter eingestürzten Häusern, Schuttbergen und den Überresten eines entgleisten Amtrak-Zuges, steigen Rauchsäulen empor. Dort brennen mit Stroh gefüllte Gebäude und Flugzeugwracks.
"Phantastisch", bemerkt einer der Japaner und deutet auf einen Zementhaufen, "bis in alle Details ganz ausgezeichnet gelungen." Ein perfektes Desaster: Sogar einen Alligator gibt es, der dem Vernehmen nach im Tümpel hinter dem kollabierten Parkhaus mit den zerquetschten Autos haust.
Das Reptil ist der einzige Bewohner von "Disaster City", einer bizarren Trümmerstadt, so groß wie 30 Fußballfelder, in der Wracks und Ruinen in sorgfältiger Kleinarbeit so präpariert und drapiert wurden, dass Militärs, Feuerwehrleute und Rettungshelfer aus aller Welt jedes erdenkliche Katastrophenszenario durchspielen können: Erdbeben, Tornados, Überschwemmungen, Brände, Gasexplosionen, Angriffe mit chemischen oder biologischen Waffen und Terroranschläge.
Über 70 000 Retter kommen jedes Jahr hierher - aus den USA, Kanada und Lateinamerika, aber auch aus Asien, Australien, Großbritannien, Norwegen und Portugal. Geschult werden sie von Instrukteuren, die bei echten Desastern wie 9/11, dem Hurrikan "Katrina" oder dem Erdbeben in Haiti Rettungseinsätze geleitet haben. Zugleich ist Disaster City ein Experimentierfeld für die Wissenschaft: Regelmäßig testen die Ingenieure der benachbarten Texas A&M University hier die Instrumente, Sensoren und Roboter, die sie entwickelt haben.
Es gehört zum Konzept der Geisterstadt, dass sich der inszenierte Horror so real wie möglich anfühlen soll - deshalb liegen zwischen den Ruinen und Trümmern aus Beton, Stahl und Holz verstreut Kinderspielsachen, Fahrräder, Bürostühle, hier ein paar Schuhe, dort eine verstümmelte Schaufensterpuppe.
Nur die sechs Japaner passen nicht recht ins Bild: Sie tragen schwarze Bundfaltenhosen und blütenweiße Hemden und kritzeln in Notizblöcke. Im Auftrag der staatlichen "Fire and Disaster Management Agency" in Tokio sind sie fast um die halbe Welt gereist, um die Katastrophenforschungsanlage in der texanischen Provinz zu besichtigen. Außer der Universität, zu deren Verbund auch Disaster City gehört, gibt es in College Station hauptsächlich Rinder, Pferde, Kirchen und Straßen, die nach George Bush benannt sind.
"Wir haben in Japan bekanntlich ein sehr hohes Erdbebenrisiko", sagt Katsuhiro Miyakawa, der stellvertretende Direktor der japanischen Katastrophenschutzbehörde. "Und hier können wir von den Besten der Welt lernen, uns auf den Ernstfall vorzubereiten."
Der Klimawandel lässt die Zahl der Naturkatastrophen steigen. Hinzu kommt die allgegenwärtige Gefahr von Terroranschlägen. Nach dem Wirbelsturm "Katrina", der im Sommer 2005 den Südosten der Vereinigten Staaten verwüstete, gab das Heimatschutzministerium eine Studie in Auftrag, um zu klären, wie gut die USA grundsätzlich auf katastrophale Ereignisse vorbereitet sind. Das Ergebnis war niederschmetternd: Knapp drei Viertel aller Bundesstaaten und 90 Prozent der untersuchten Städte wurden als nicht hinlänglich vorbereitet eingestuft.
Braucht die moderne Welt also einen Ort wie Disaster City?
Dave Phillips, Teamleiter der Feuerwehr von Lincolnshire in Großbritannien, hat gerade mit einer rund 50 Kilogramm schweren, ohrenbetäubend knatternden, Dreckwasser speienden Kettensäge einen Betonblock zerteilt. Zufrieden wischt er sich Schweiß und Schmutz aus dem Gesicht und sagt: "Das Training hier ist so lebensnah wie nur möglich, aber es ist beruhigend zu wissen, dass die Decke nicht über einem zusammenkrachen kann."
Der Engländer, eine imposante Erscheinung mit kahlrasiertem Schädel, ist bereits zum zweiten Mal hier - diesmal hat er den Kurs "Fortgeschrittener struktureller Kollaps 5" belegt. Er will üben, wie man durch stahlverstärkte Betonwände in einsturzgefährdete Gebäude dringt, ohne von der Wucht einer berstenden Stahlstange "in zwei Teile geschnitten zu werden", wie er es ausdrückt.
Der Unterricht besteht aus theoretischen Lektionen im Morgengrauen, gefolgt von zehn bis zwölf Stunden Schwerstarbeit bei sengender Hitze. Am fünften Tag steht eine "realistische Übung" auf dem Programm: ein Katastrophenszenario, das Phillips und die anderen Kursteilnehmer aus Großbritannien und Kanada ohne Anleitung bewältigen müssen.
Phillips stürzt erst einmal eine Flasche Wasser hinunter. "Ohne das Training hier", sagt er dann, "hätten wir den Einsatz in Haiti nicht auf dieselbe Weise bewältigen können." Es sei hilfreich, komplizierte Situationen schon einmal erlebt zu haben - auch wenn sie simuliert seien. So könne man im Ernstfall schneller reagieren. "Obwohl man Haiti natürlich nicht hiermit vergleichen kann", fügt Phillips rasch hinzu.
Der Einsatz in Port-au-Prince sei sein bislang schwierigster gewesen, erzählt der Feuerwehrmann. "Das Härteste war, sich damit abzufinden, dass den meisten Opfern nicht mehr zu helfen war." Und dann der Geruch der Toten: "Unseren Leuten wurde regelmäßig schlecht davon."
Einmal arbeiteten sich Phillips und sein Team in einen eingestürzten Supermarkt vor. Die Rettungshunde hatten kein Signal gegeben; Hoffnung, noch Überlebende zu finden, hatten die Feuerwehrleute deshalb nicht. Doch das Bild, das sich ihnen in den Trümmern bot, übertraf alle Befürchtungen: "Etwa 50 Menschenleiber lagen tot übereinander", berichtet Phillips. "Sie alle hatten gekämpft, um sich zu befreien. Aber kein Einziger hat es geschafft."
Doch lässt sich solch ein Schrecken auch trainieren? Hier in Disaster City haben die Kursteilnehmer sichtlich Spaß daran, Betonpfeiler mit Kettensägen zu traktieren. Aber wird ihnen das wirklich helfen, wenn sie bei einer realen Katastrophe dem Horror, dem Chaos und dem Elend gegenüberstehen? Oder ist die Katastrophenstadt nur ein teures, sehr amerikanisches Disneyland des Terrors?
Diese Frage stellt man am besten dem Mann, der Disaster City erfunden hat. George Kemble Bennett, 70, leitet die Fakultät für Ingenieurwesen an der Texas A&M University, und er sitzt in praktisch jedem Gremium, das sich mit Fragen der nationalen Sicherheit befasst. Bennett ist Direktor des "National Emergency Response and Rescue Training Center" und Gründer des Elite-Rettungsteams "Texas Task Force 1". In seinem wohnzimmergroßen Büro hängt ein Foto, auf dem er George W. Bush mit ausgestrecktem Arm den Weg weist, daneben ein Dankesbrief des US-Präsidenten vom 21. März 2002: "Unsere Nation wird Ihnen und Ihrem Team ewig dankbar sein für Ihren mutigen Einsatz am Ground Zero."
Bennett lehnt sich in seinem blau-goldenen Sessel zurück, faltet die Hände und überlegt einen Moment. Dann sagt er: "Schon möglich, dass Disaster City auf manche wie ein Disneyland wirkt. Die Retter kommen hierher und kämpfen gegen ein Feuer, dann gegen das nächste, dann brechen sie durch eine Betonwand, ihr Adrenalinspiegel steigt, und das ist völlig in Ordnung. Solange sie dabei etwas lernen, ist es nicht verboten, Spaß zu haben."
Was Überschwemmungen, Hurrikane, Feuer und Ähnliches betreffe, seien Rettungsteams heute meist gut gerüstet, sagt Bennett. "Aber wenn es um Terrorismus geht, um explodierende Gebäude, massive Beton- und Stahltrümmer und um Massen von Opfern - wie bereitet man die Leute auf so etwas vor?", fragt er. "Unseren Rettern wird immer mehr abverlangt, und vor Disaster City gab es nirgendwo eine Möglichkeit, sie dafür zu trainieren."
Als Ken Knight, der damalige Chef der Londoner Feuerbrigade, nach den Bombenanschlägen im Juli 2005 vor die Fernsehkameras trat, erklärte er, das Training in Disaster City habe seinen Leuten geholfen, richtig zu reagieren. Nun beraten Bennetts Ingenieure die englische Feuerwehr beim Bau einer ähnlichen Anlage am Stadtrand von London. Ein zweiter Ableger der Katastrophenstadt entsteht derzeit im Wüstenemirat Katar. "Dort fürchtet man sich eher vor Unfällen in der Öl- und Gasindustrie als vor Terroranschlägen", so Bennett.
Mit jeder großen Katastrophe entwickelt sich Disaster City ein Stück weiter. So entdeckte Bennett die Vorlage für das kollabierte Parkhaus mit den zerdrückten Autos in Manhattan, einen halben Block von Ground Zero entfernt. Nach dem Wirbelsturm "Katrina" bastelten die Katastrophen-Profis einen Berg aus Holztrümmern - das Vorbild waren zerstörte Wohnhäuser in New Orleans. Verschüttete Opfer zu lokalisieren sei für Suchhunde in Holztrümmern schwieriger als in Beton, erklärt Bennett, weil sich der menschliche Geruch im Holz stärker ausbreite. In Disaster City werden Hunde nun mit Statisten trainiert.
Forscher der Texas A&M University testen derweil im Alligator-Teich neuartige Echo-Ortungssysteme, mit denen Wasserleichen leichter auffindbar sein sollen. Flächendeckend werden Highspeed-Kameras installiert, damit die Übungen sich künftig von einer Kommandozentrale aus koordinieren, aufzeichnen und hinterher analysieren lassen.
Die Wissenschaftler nutzen auch jede Gelegenheit, ihre Experimente ins echte Leben zu übertragen: Als im März vergangenen Jahres das Kölner Stadtarchiv einstürzte, reisten Abgesandte der Texas Task Force 1 mit der Roboterforscherin Robin Murphy nach Köln, um mit zwei Spezialrobotern die Trümmer zu untersuchen.
Der Feuerwehrmann Phillips und seine Kollegen tragen schwere Uniform, Helm, Atemschutzmaske, Schutzbrille und Ohrenstöpsel; sie sind schon durchgeschwitzt, ehe die "realistische Übung" überhaupt beginnt. Jon Rigolo, der schnauzbärtige Instrukteur, erklärt das Szenario: Ein Opfer, in diesem Fall die Stoffpuppe Mrs. McGillicuddy, muss aus dem zweiten Stock eines eingestürzten Bürogebäudes gerettet werden.
Die Männer müssen sich durch mehrere, zum Teil gekippte Wände aus Metall, Beton und Holz bohren und die Löcher stabilisieren, bevor sie die Puppe erreichen können, die eingeklemmt unter einem Schreibtisch liegt. Es ist ein höllischer Kraftakt, die Luft glüht wie im Backofen - und als die Sägen und Bohrmaschinen zu dröhnen beginnen und Betonbrocken aus der ersten Wand brechen, wirkt es auf einmal nicht mehr wie ein Spiel.
Rigolo klatscht in die Hände und brüllt: "Zwei Minuten Pause, trinkt Wasser!" Die Feuerwehrmänner ziehen keuchend die Masken vom Gesicht. "Und können wir bitte mal den Ofen ausschalten?", fragt ein Engländer mit hochrotem Kopf. Der Instrukteur schüttelt den Kopf und grinst. "Wir sind sowieso viel zu weich hier", sagt er. "Der Normalfall ist härter."

Dienstag, 4. Dezember 2012

Emanzen-Art.Lustig

Marlene Haring(!) "False Friend (In Your Face)", backlit photograph 240 x 190 cm (installation: Vollmilch. Der Bart als Zeichen (Whole Milk: The Beard as Signifier), curated by Thomas Edlinger, Lentos Kunstmuseum, Linz, Austria, 2012)
Marlene Haring ist die Tochter von Keith Haring

Mittwoch, 28. November 2012

Vater und Sohn



Ifo-Institut erwartet nur noch 0,4 Prozent Wachstum
Vater


Sohn

Protestantische Daseinsveredelung - Oh, Ja.


Die Veredelung des Daseins

Unser Kolumnist hat sich vorgenommen, seinen Buchbestand nicht mehr zu vergrößern. Das führt zu heftigen Verdrängungswettkämpfen in den Martenstein'schen Regalen
Früher waren Bücher für mich ein Statussymbol. Ich dachte: "Wer meine Wohnung betritt, erkennt sofort, dass er es mit einem gebildeten Menschen zu tun hat, einem Menschen, mit dem eine nähere Bekanntschaft intellektuell lohnt. Bingo." Heute kommt mir das albern vor. Meine Persönlichkeit kann ich doch auch anders rüberbringen. Man braucht nicht so viele Bücher. Das, was man wirklich braucht, ist Platz. Gut, an ein paar Büchern hängt man. Ein paar Romane findet man so gut, dass man sie Freunden leihweise aufdrängt. Aber normalerweise liest man einen Roman, auch einen guten, kein zweites Mal. Ich habe beschlossen, dass meine Wohnung nicht wie eine Bibliothek aussehen soll.
In meiner Wohnung stehen zurzeit etwa 2000 Bücher. Das ist, glaube ich, relativ wenig für jemanden mit meinem Beruf. Ich hatte mal mehr, ich habe viel verschenkt oder weggeworfen oder sogar verbrannt. Pro Jahr lese ich etwa 80 Bücher, normalerweise eines pro Woche, im Urlaub eines am Tag. Dazu kommen Nachschlagewerke et cetera, also im Jahr wächst der Bücherbestand um mindestens hundert. 
Seit einiger Zeit überlege ich mir bei jedem Buch nach der Lektüre, ob ich es wirklich, wirklich behalten möchte. Falls dem so ist, sortiere ich dafür ein anderes aus, welches ich der Stadtbibliothek stifte oder, falls es zu zerfleddert ist, irgendwo liegen lasse. Ich schenke meinen kleinen zerfledderten Freunden die Freiheit, vielleicht finden sie ein neues Herrchen beziehungsweise Frauchen. 
Meine kleine Bibliothek wird, für mich, immer besser, wie eine Soße, die man einkocht. Es stehen immer weniger Autoren darin. Es finden Verdrängungswettkämpfe statt. Zuletzt habe ich für Wilde Schafe von Katja Lange-Müller mein einziges Julia-Franck-Buch aussortiert, eine Autorin, die sicher ganz gut ist, aber mit der ich nichts anfangen kann. Ich habe denBayern Ludwig Thoma und den Aphoristiker Dávila weggetan, wichtig, wichtig, gewiss, aber nicht mein Ding. 
Von Autoren, die ich eigentlich mag, sortiere ich weg, was ihnen in meinen Augen misslungen ist, das peinliche Die Kluft von Doris Lessing, von Woody Allen die Pure Anarchie, sterbenslangweilig, auch Montauk von Max Frisch kann mir gestohlen bleiben, ich bin zweimal dabei eingeschlafen. FürMobbing von Annette Pehnt wurde A Long Way Down von Nick Hornbyfreigesetzt.
Ich werde niemals mehr ein zusätzliches Bücherregal brauchen. Ich werde am Ende nur noch Bücher besitzen, von denen ich überzeugt bin. Im Moment schauen mich aus dem Regal noch zahlreiche Fremde an, eines Tages stehen dort nur noch Freunde.
Mit allen anderen Besitztümern sollte man es genauso halten. Irgendwann im Leben sollte man einen Strich ziehen, genug Besteck, genug Bilder, genug Bettbezüge. Neue Gegenstände werden nur dann aufgenommen, wenn sie sich gegen einen der Platzhalter qualifizieren, ansonsten: Annahme verweigert. Status, materieller Wert oder Angebertum dürfen keine Rolle spielen, es zählen nur Schönheit, Witz oder emotionale Werte, zum Beispiel bei Geschenken, die ruhig hässlich sein dürfen, falls sie an eine angenehme Bekanntschaft erinnern. 
Auf diese Weise wird die Umgebung, in der man sich aufhält, nicht zwangsläufig schöner, aber einem immer gemäßer und angenehmer, das Leben wird also immer schöner, bis es dann eines Tages vorbei ist. Die Nachgeborenen werden bei der Sichtung des Nachlasses wissen, dass hier nichts zufällig ist, sondern alles gewollt, wie bei einem gelungenen Kunstwerk.

Montag, 26. November 2012

Fuleco

Brazil's 2014 World Cup mascot, a blue and yellow armadillo, 
is officially named Fuleco following an online vote. 

International : Maskottchen für WM 2014 in Brasilien heißt Fuleco

Warum Gürteltier, fragt sich da der Laie. 
Darum:

Robert Christopher Tytler

Robert Christopher Tytler (* 25. September 1818; † 10. September 1872) war ein britischer Soldat, Amateurforscher und Fotograf. Von April 1862 bis Februar 1864 verwaltete Tytler als Superintendent von Port Blair aus die Andamanen und Nikobaren. Er hinterließ teilweise unersetzliche Fotodokumente zur Geschichte Britisch-Indiens.



http://www.europeana.eu/portal/search.html?query=Tytler%2C+Robert+%5Cand+Harriet

&

http://www.mughalindia.co.uk/roombckgrd.swf

Fegefeuer der Eitelkeiten

"Plötzlich durch die Menge hindurch sah er sie. Maria. Er folgte ihr durch den Raum, vorbei an grinsenden Gesichtern voller brodelnder Zähne, durch die Blumensträusse der Artigkeiten, vorbei an den tadellos ausgemergelten Damen der Gesellschaft, den gesellschaftlichen Röntgenbild-Ladies. Gott, war dies die Welt in der er lebte?"

Dienstag, 16. Oktober 2012


Beginnen wir mit der Wohnung von Barney Stinson. Er nennt sie „das Herz von Junggesellenland“. Für alle, die noch nie die sehr lustige Serie „How I Met Your Mother“ über fünf New Yorker im heiratsfähigen Alter gesehen haben und daher nicht wissen, wer Barney Stinson ist: Er ist ein Verführer auf Dauerpirsch und überzeugter Single. Barney muss keiner Frau sagen, dass sie ihr Nest woanders bauen soll, sein Apartment erledigt das.
Und zwar so: Kingsize-Bett mit riesiger Decke im Schlafzimmer, doch nur ein Kissen; im Bad kein zweites Handtuch, kein Föhn, aber eine Klobrille, die man nicht runterklappen kann. Für jene nächtlichen Besucherinnen, die dennoch versuchen, dort ihr Kontaktlinsendöschen zu deponieren, hat Barney im Flur eine riesige, eigens angestrahlte Bibliothek mit Porno-Videos angelegt. Sie dient der finalen Abschreckung. Das alles ist so maßlos übertrieben, dass man als Ideengeber einen sympathischen Drehbuchschreiber vor Augen hatte, der Barneys Machismo mit feiner Ironie als Bindungsangst zu entlarven gedachte. Doch nun stellt sich heraus, dass kein geringerer als Hugh Hefner der gedankliche Vater von Barneys Wohnung ist. Ihm ist Humor fremd, wenn es um Frauen geht.

Ganz ohne eheliche Fesseln

Das dürfte niemanden überraschen, der auch nur eine entfernte Ahnung hat, wovon Hefners „Playboy“ so handelt. Für die spanische Genderforscherin und Queer-Ikone Beatriz Preciado war „Playboy“ aus diesem Grund auch lange nur „das Magazin nackter Mädchen mit Häschenohren“. Dann aber suchte sie sich in der Bibliothek „Playboy“-Hefte aus den fünfziger und sechziger Jahren heraus und sezierte sie mit dem theoretischen Werkzeug von Denkern wie Michel Foucault, Judith Butler und Sigfried Giedion. In ihrem Buch „Pornotopia“ präsentiert sie das Ergebnis: Das Magazin legte den Grundstein für eine maskulin-sexuelle Revolution, doch nicht, indem es dem amerikanischen Mann im Monatsrhythmus Nacktfotos zur Verfügung stellte. Nein, es geht der Wissenschaftlerin tatsächlich um jene von Männern gerühmten und gern als Kaufgrund des Magazins angeführten Texte (was wir stets als billige Ausrede empfunden haben): Die revolutionäre Waffe von Hefner waren Reportagen über Architektur.
Sie stellten den Lesern neue, von ehelichen Fesseln befreite Orte des Rückzugs und der Selbstentfaltung vor, quer zu dem Geschlechterbild, das die Medienmaschine damals bediente: Im Amerika des Kalten Krieges ist der ideale Mann weiß, heterosexuell und verheiratet, er wohnt in einem Häuschen in der Vorstadt, seine Frau organisiert als unbezahlte Vollzeitkraft den Haushalt. Morgens fährt er gutgelaunt mit seinem Auto ins Büro. Er arbeitet, um Frau und Nachwuchs zu ernähren. Je mehr Kinder er hat, desto besser. Amerika soll stark sein im Angesicht des sowjetischen Feinds.

Aufklappbares Aktfoto von Marilyn

Diese monogame Vorstadtidylle - in den Augen Hefners ist sie die Hölle auf Erden - bringt der „Playboy“ gehörig durcheinander. Er entwirft neue Formen des Empfindens, des Begehrens, und der sexuellen Praxis, die mit der Ethik des Familienversorgers etwa so viel zu tun haben, wie die Essgewohnheiten eines Vielfraßes mit denen eines Eichhörnchens. Es ist eine Kampfansage an das traute Familienleben; eine Schlacht, die „Playboy“ auf dem Feld der Designobjekte und Architektur gewinnen will. Anders als beim Feminismus soll die Befreiung nicht in der Aufgabe der Häuslichkeit bestehen, sondern in der Erschaffung eines nur dem Mann zugedachten häuslichen Raums - auch wenn dieser vorerst nur gedanklich existiert.
Die erste Ausgabe von „Playboy“ erscheint im November 1953. Der Erfolg ist überwältigend. Das Heft wird 50 000 mal verkauft. Die Männer stehen am Kiosk Schlange, nicht wegen des Artikels über Jazz, der Ehebruchgeschichte aus dem „Dekameron“ oder der Glosse über die Finanzlast bei Scheidungen. Es ist die nackte Marilyn Monroe, die begeistert, und wie „Playboy“ sie präsentiert: Hugh Hefner layoutet das Aktfoto als aufklappbares, herausnehmbares Poster. Diese Technik, mit der man heute nicht einmal mehr „Bravo“-Leser erregen kann, war damals neu und absolut unerhört. Räume der Tugend wurden mit der nackten Marilyn Monroe infiltriert, Begierden geweckt, die der rechtschaffene Mann laut viktorianischer Sexualmoral gar nicht haben sollte - und wenn doch, dann bitte nur privat. „In Wirklichkeit meißelte ,Playboy’ im virtuellen Steinbruch der amerikanischen Popkultur an einer neuen Seele“, urteilt Preciado. Es ist die Seele eines Wesens, das eiskalt mit Moral und Frauen jongliert. Doch wo soll es wohnen?
Den Grundstein für das Habitat, des neuen amerikanischen Mannes legt „Playboy“ in seiner zweiten Ausgabe im Dezember 1953. Das Magazin nennt sich nun Zeitschrift des Innenraums. Hefners Leitartikel ist ein „Manifest zur Befreiung des Mannes von der häuslichen Ideologie“. Hefner schreibt darin: „Derzeit spielen sich alle Männermagazine im Freien ab, zwischen Gestrüpp und Dornen oder in den wilden Gewässern der Stromschnellen. Auch wir werden diese Gegenden von Zeit zu Zeit aufsuchen, aber wir kündigen gleich an, dass wir die meiste Zeit in unseren vier Wänden verbringen werden. Wir lieben es, daheim zu sein.“

Anlocken, verführen - und evakuieren

Und so enthält jede Ausgabe der folgenden zehn Jahre eine Reportage (meistens fiktiv) über die Sonnenseiten des Junggesellendaseins. Da die Geschichten immer drinnen spielen, kreiert das Magazin eigene Design- und Architekturentwürfe. Da ist der glamouröse Partylandsitz für das Wochenende, die Yacht, das futuristische Auto. Es sind „Ersatzheime, in denen ei

Montag, 8. Oktober 2012

Mobutuland


1972 nannte sich Mobutu dann auch selbst in "Mobutu Sese Seko Kuku Ngbendu wa za Banga" um, übersetzt etwa „Mobutu auf alle Zeit, der mächtige Hahn, der keine Henne unbestiegen lässt“.[1]
Mobutu Sese Seko Kuku Ngebendu wa za Banga, der "mächtige Hahn, der alle Hennen besteigt", war keiner der Tyrannen vom Schlage Idi Amins in Uganda oder des selbsternannten Kaisers Bokassa von Zentralafrika, die ihre Gegner von Krokodilen fressen oder ihnen die Schädel zertrümmern ließen. Kein Sadist, sondern ein eiskalter Abzocker, der die Korruption fast in den Rang einer Staatsdoktrin erhob.
Widerstand brach er nur im Notfall und zur Abschreckung mit Mord, so in seinen Anfangsjahren an der Macht, als er einige Rivalen, die ihm hätten gefährlich werden können, öffentlich hängen ließ. Viel lieber arbeitete er mit Beförderung und Bestechung.

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Black steel in the hour of chaos

"I got a letter from the government, the other day / I opened and read it, it said they were suckers / they wanted me for their army or whatever"

Montag, 1. Oktober 2012

Samstag, 25. August 2012

Montag, 30. Juli 2012

Waffennarr hat Objektophilie*/?#!

Von Hannelore Crolly für die Zeitung "Die Welt"
Noch nie wurden bei einer Privatperson mehr Waffen gefunden als bei Kurt N. Jetzt wurde der Prozess gegen Kurt N. vertagt. Sein Anwalt will ein psychologisches Gutachten. Der Rentner leide an "Objektophilie".
Der Anwalt von "Pulver-Kurt" wartete bis ganz zum Schluss, um die Bombe platzen zu lassen. Krawumm. Volltreffer. Die Pointe sass, huh. Eigentlich war das Gericht drauf und dran, im Prozess gegen den Waffennarr, der in der Nordpfalz ein veritables Waffen- und Sprengstofflager zusammengetragen hatte, die Beweisaufnahme zu beenden und die Plädoyers zu beginnen. Waffenstillstand sozusagen.
Da stellte Ulrich Stange noch schnell einen Antrag, der für Richter Bruno Kremer und Staatsanwältin Annette Boeckl ein Überraschungsangriff war: Stange forderte, dass sein Mandant psychiatrisch begutachtet werden solle, um offiziell zu bestätigen: Der 64-Jährige Rentner Kurt N. leide an "Objektophilie". Daher sei er nicht oder allenfalls eingeschränkt schuldfähig.
Objektophilie, trug der Jurist vor, sei ein psychischer Defekt, eine Krankheit mithin, bei der sich ein Mensch ganz unnatürlich stark zu Dingen hingezogen fühle. 
An anderer Stelle als sexueller Fetischismus bezeichnet, wird es in der Regel als eine sexuelle Devianz verstanden, bei der ein meist unbelebter Gegenstand (vgl. Objektsexualität), der sogenannte Fetisch, als Stimulus der sexuellen Erregung und Befriedigung dient. Das fetischistische Verhalten unterscheidet sich individuell stark und kann sich auf einen einzigen Gegenstand, auf mehrere Objekte, Materialien oder auch auf Körperteile (auch solche des Partners) beziehen. Darüber hinaus gibt es sowohl therapeutisch als auch umgangssprachlich verschiedene Verwendungen des Begriffs, die zum Teil stark voneinander abweichen und sich vor allem durch die Frage unterscheiden, ob der sexuelle Fetischismus eine mit anderen Vorlieben gleichberechtigte sexuelle Präferenz ist oder es sich grundsätzlich um eine behandlungsbedürftige Störung des Sexualverhaltens, eine Paraphilie, handelt.
Im Fall von Kurt N. sei die Sucht, Waffen und Sprengstoff zu besitzen, unwiderstehlich gewesen. "Er konnte, wenn ihm Waffen oder explosives Material angeboten wurde, nicht 'nein' sagen", argumentierte der Anwalt vor dem Bad Kreuznacher Landgericht. Immer wenn ihm ein Waffenhändler schrieb: "Wir haben da ein explosives Angebot für Sie" konnte Kurt N. nicht widerstehen.
"Pulver-Kurt" drohen nun fünf Jahren Haft.
Die Liste, die Anklägerin Annette Boeckl am Morgen vorgetragen hatte, rief in der Tat den Eindruck hervor, dass der Waffennarr N. alles hortete und nicht wieder hergab, was er in die Hände bekommen konnte. Allein 20 Minuten! brauchte die Staatsanwältin, um alle Pistolen und Gewehre, Waffenteile, Granaten, Sprengkörper und Pyrotechnikprodukte vorzutragen, die bei Kurt N. zu Hause und in einer gemieteten Scheune im Nachbarort Becherbach gefunden worden waren.
Die Anklageschrift war auch deshalb so ausführlich ausgefallen, weil Boeckl bei jedem Punkt ausführen musste, welches Gesetz Kurt N. nun gerade wieder gebrochen hatte. In insgesamt 84 Fällen wird dem früheren Werkzeugmachermeister vorgeworfen, gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, das Waffen- sowie das Sprengstoffgesetz verstoßen zu haben. Dafür drohen zwischen ein und fünf Jahren Haft.
Vor allem die Sprengstoffe hatten im Januar 2011 in Becherbach, wo Kurt N. eine Scheune zur Aufbewahrung gemietet hatte, für große Aufregung gesorgt.
Die Polizei ließ den 600-Seelen-Ort evakuieren, das Landeskriminalamt (LKA) beförderte die explosiven Funde mit einem ferngesteuerten Roboter auf ein Feld außerhalb. In sicherer  Entfernung wurden mehrere Handgranaten und rund 40 Kilogramm Sprengstoff in die Luft gejagt, von dem wohl nie ganz klar sein wird, um welche Art von Pulver es sich handelte.
Ein LKA-Sprengstoffexperte sagte vor Gericht aus, er habe Angst bekommen, als er die alten, zum Teil verrotteten Sprengkörper gefunden habe. "Wir mussten befürchten, dass es sich um Nitroglycerin handelt, das schon bei zehn bis zwölf Grad gefriert." In der Scheune sei es aber deutlich kälter gewesen. "Vielleicht hätte schon das Abbrechen eines Nitro-Kristalls oder ein falscher Schritt genügt, um eine Explosion auszulösen."
Als Kurt N. am Morgen mit seinem Anwalt vor Gericht erschienen war, hatte er zunächst einen zutiefst unglücklichen Eindruck gemacht. Verständlich, sie hatten ihm ja auch sein geliebtes Spielzeug weggenommen. Stange übernahm es daher zunächst auch, für seinen Mandanten zu sprechen: Die ungewohnte Aufmerksamkeit, die viele Presse, die Fernsehkameras, all das belaste schwer, zumal Kurt N. bereits zwei Schlaganfälle erlitten habe und vorzeitig in Rente gehen musste.
Doch bald darauf schilderte der 1948 geborene N. doch selbst, wie er am nördlichen Pfalzrand ganz früh, als Fünfjähriger, das erste Mal eine Waffe in der Hand gehabt hatte. "Da lag noch von der Hitlerjugend ein Gewehr herum, da musste dann jeder mal mit schießen." Damals sei der Verhältnis zu Waffen ein völlig anderes gewesen. "In jedem Haus stand ein Karabiner herum." An Silvester hätten die Männer im Dorf zum Neujahr geballert. "Überall waren noch Waffen und Munition vom Krieg."
Auch in Verbindung mit seinem Beruf und seiner Bundeswehrzeit entwickelte der Werkzeugmacher offenbar eine Vorliebe für Waffen: "Ich habe mich immer für die Technik interessiert, nicht für das, was vorn herauskommt." Im Reservistenverband der Bundeswehr sei er Schießleiter und zuständig für die Sicherheit in der Arbeitsgemeinschaft Schießsport gewesen. Seine Aufgabe war es offenbar auch, Munition einzukaufen. Zudem besaß Kurt N. einen Schwarzpulverschein, der ihn berechtigte, selbst Munition für seine legalen Waffen, von denen er über 20 Stück besaß, herzustellen.
Angeblich war der Waffennarr schließlich aber doch selbst überrascht, was im Laufe der Jahre alles zusammengekommen war und dann von der Polizei aus der Scheune getragen wurde. Den Großteil des riesigen Arsenals will er von Menschen erhalten haben, die Waffen oder Munition loswerden oder bei ihm aufbewahren wollten. "Es kamen immer wieder Leute,  einer mit einem Gewehr, einer mit einer alten Brottasche voll Munition."
Im guten Glauben habe er "alles eingepackt und auf den großen Haufen gelegt." Selbst vor einem halben Jahr noch, also zwölf Monate nach den Aufsehen erregenden Razzien der Polizei, hätten ihm Leute Waffen angeboten.
Handgranaten und eine Antipersonenmine will Kurt N. von einem mittlerweile verstorbenen Bundeswehrsoldaten mit Trinkproblem bekommen haben. Der Mann habe gegen Alkohol Sprengstoff versetzt. Um zu verhindern, dass gefährliche Waffen unter die Leute kommen, ohne dabei seinen Freund anzeigen zu müssen, habe er sich entschieden, die illegalen Sprengkörper gegen Alkohol einzutauschen und bei sich aufzuheben.
Das Gericht wird entscheiden müssen, wie es die beinahe unheimliche Sammelleidenschaft von "Pulver-Kurt" bestraft, und ob es dem Rheinland-Pfälzer glaubt, dass er oft aus – wenn auch naiver - Gutmütigkeit gehandelt hatte. Dazu zählt seinen Aussagen angeblich auch der Auftritt in SS-Uniform, für das er schon vor fünf Jahren eine Geldauflage von 750 Euro zahlen musste.
Kurt N. war gefilmt und fotografiert worden, wie er in Baumholder bei einer Art Kriegsspiel in der Ausstattung der Waffen-SS herumspazierte. Den Part des SS-Soldaten habe er für das Filmprojekt eines Amerikaners übernommen, sagte N. "Ich würde nie ein Hakenkreuz oder die Runen tragen."
Auch mit einer SS-Fahne, die bei ihm zu Hause in einem Zimmer dekoriert mit Stahlhelmen, Granaten und Maschinengewehren an der Wand hing, habe er nichts zu tun,  sagte er. Das Zimmer gehöre seinem jüngsten Sohn. "Die Fahne habe ich geschenkt bekommen und gleich in den Müll geworfen." Dort habe sie sein Sohn womöglich wieder herausgefischt. "Viele Leute versuchen, mich in eine braune Ecke zu stellen." Aber dort gehöre er nicht hin. Wohin aber dann?
Jetzt muss also ein Gutachter ermitteln, ob Kurt N. tatsächlich süchtig nach dem Besitz von Waffen war, und das Gericht wird überlegen, welchen Einfluss das auf ein Urteil nehmen könnte. Allzu Milde darf sich der 64-Jährige wohl nicht erwarten, nachdem ein Sachverständiger ausgesagt hatte, wie offen und unkontrolliert Kurt N. gefährlichste Waffen und Munition herumliegen ließ.
Der nächste Verhandlungstermin ist auf 15. August festgesetzt. Von seinem Antrag, der eine verminderte Schuldfähigkeit belegen soll, erhofft sich Verteidiger Stange aber trotz allem wenigstens ein Strafmaß von unter zwei Jahren. Nur dann könnte die Gefängnisstrafe auf Bewährung ausgesetzt werden.
Lieber Anwalt von Pulver-Kurt,
es ehrt dich, dass du mit kratzen, beissen und zähnefletschen die Interessen deines Klienten verteidigst. Aber wie darf man diese neue Krankheit verstehen:
Aus lauter Liebe zum Objekt hat sich dein Klient ein Waffenarsenal zusammengekauft mit der man eine ganze Taliban-Hochburg ausrüsten kann. Handgranaten, AK47, Landminen gesammelt als Opfer einer unkontrollierbaren Leidenschaft.
Der Artikel erschien am 25.07.2012 in der Welt:
WELT ONLINE: "Objektophilie" - "Pulver-Kurt" leidet an bizarrer Obsession
Der Kommentar einer Welt-Leserin:
Jana sagt:
"Ich kann ihn irgendwie verstehen. Besonders die Waffen aus dem 2. Weltkrieg haben eine Art grausame Ästhetik. Illegal sammeln ist aber natürlich nicht in Ordnung."
Au Mann, Jana, du scharfes Geschoss, im Bett gehst du sicher ab wie eine Granate. Geht's noch, Waffen Groupie, ist bei dir die Büchse nicht richtig gespannt. SS-Uniformen, Gewehre, Handgranaten sondern für dich eine grausame Ästhetik ab? Was ist das: Landser-Romantik? Vollkommmen ästhetisch natürlich. Echt grausam.
Hier eine Seite für dich:
Infos und Hilfe zur Krankheit:
http://www.objektophilia.de/

Nazi racoons on warpath

By JULIE MOULT, The SUN
HORDES of Nazi racoons are out to conquer Europe.
They are just across the Channel from Britain after marching through France, Belgium, Holland and Denmark in a furry blitzkrieg.
Hitler aide Hermann Goering had the US mammals introduced to German woods in 1934 to “enrich the Reich’s fauna”.
But numbers have soared and they are invading new territory — just like the Nazis did. Germany has more than a million racoons.
The 2ft-long creatures have no natural predators and are a serious pest, entering houses to steal food and endangering local wildlife.
Now there are plans to launch a cull. Expert Ulf Hohmann warned: “Racoons will eventually spread to the whole of Europe.”
The menace follows reports of ten million “Stalin” crabs with a 3ft claw span heading towards Britain from Russia.
Go, Nazi-Racoons, go!

Samstag, 28. Juli 2012

Stil als krankheit

Der alpha patient



...stimmt gar nicht. Gabs auch schon:


Jean Sibelius - fin. Komponist - um ca. 1890





Montag, 30. April 2012


Dutschke-Freunde feierten 2008 einen späten Sieg über Springer: Auf Betreiben...
Corbis
Dutschke-Freunde feierten 2008 einen späten 
Sieg über Springer: Auf Betreiben der "taz" wurde 
ein Teil der Berliner Kochstraße nach dem Studentenführer benannt. 
Seither residiert der Springer-Verlag in Berlin an der "Rudi-Dutschke-Straße" -
 und verlegte extra seinen Haupteingang um Ecke.

Montag, 19. März 2012

Franzosen

Bernard- Henri Lévy 

Wie üblich ließ sich Lévy in Bengasi und jüngst auch bei einem Wochenendtrip in das von den Rebellen größtenteils freigekämpfte Misurata von dem Fotografen Marc Roussel in Szene setzen - wie ein Model auf dem Laufsteg. BHL, wie er in Frankreich meist genannt wird, bevorzugt auch im Krieg weiße Dior-Hemden, schwarze Sakkos und wehendes Haar; sein Motto sei, so zitiert die "New York Times" einen Spötter: "Gott ist tot, aber meine Frisur sitzt perfekt." Roussel fotografierte Lévy nicht nur, er drehte auch Videos. Gegen Ende des Jahres soll daraus ein rund 90 Minuten langes Werk für den Fernsehsender Arte und die Kinos werden.




Raphaël Enthoven 

Raphaël Enthoven ist der Ex von Carla Bruni und der Vater ihres Sohnes. Ein Philosoph, ein Bonmot-Bombardeur, ein Gehirn auf Eigenkoks. Mit seinem Nachfolger Sarkozy nimmt er es locker auf: Er turnt so hyperaktiv durch die Geistesgeschichte wie der Präsident durch die Weltgeschichte.  


Zum dritten Mal klingeln. Hat dieses Gehirn keine Ohren? Dort hinter Enthovens Wohnungstür brutzelt und klappert es. Ein Lärmen ist das, als würde da eine Alchemistenloge den Stein des Weisen synthetisieren. Hier draußen im Treppenhaus hämmern Bauarbeiter. Endlich wird die Tür aufgerissen. Der Philosoph streckt die Hand heraus und zieht einen hinein. Immerhin hat das Gehirn einen Körper. Aber nur kurz. Dann ist er wieder weg. Doch da huscht er schon wieder vorbei. Was hat der denn für einen Pulli an? Schwarz umweht der Grobstrick den athletischen Denkertorso, am Ellbogen ein riesiges Loch. Das ist eher ein spärlich umstricktes Loch als ein schadhaftes Gewebe. Dieses Loch im Philosophenpulli muss eine Denkübung sein. Es muss etwas bedeuten. Aber was? Materie gegen Antimaterie, Sein gegen Nichtsein? Jetzt ist er wieder weg. Wie der Pullover an seinem Ellbogen. Der Kerl macht einen ja ganz schwindelig. Offensichtlich liebt Madame Bruni hyperaktive Aufziehmänner auf Eigenkoks.


Da! Eine Frau. Dicker Bauch. Enthoven hat zwei Boulevardzeitungen verklagt, weil sie geschrieben hatten, seine neue Freundin, die Schauspielerin Chloé Lambert, sei schwanger. Nach seiner Zeit mit Bruni hat er die Nase gestrichen voll von Klatsch. Schon flattert wieder das Pulloverloch vorbei: "Ça va, chérie? Und Sie, Monsieur, so setzen Sie sich doch." Vor dem Bücherregal erscheint ein kalkweißer Bauarbeiterkopf. Staub rieselt auf Descartes' gesammelte Werke. Das Leben ist eine Baustelle, und der Philosoph kocht Spaghetti.
Endlich sitzt das Gehirn und isst. Große schwarze Augen. "Er sieht aus wie ein Engel, ist aber ein Liebesteufel." So besang Bruni ihn in ihrem Lied "Raphaël". Chloé Lambert stöhnt unter dem Baulärm. Enthoven nickt in Richtung Bauch, behält den Reporter im Blick und knurrt grimmig: "Voilà, jetzt wissen Sie alles!"

Das Chaos regiert

Und schon springt er wieder auf. Das Leben ist zu kurz für Mittagspausen, es muss gedacht werden, geredet und gestikuliert. Er zieht den Reporter in sein - was ist denn jetzt los! - Schlafzimmer. So schnell geht das in Frankreich. Stickig ist es hier. Der Liebesteufel reißt die Fensterläden auf. Licht flutet herein. Neben dem zerwühlten Bett ein Nachttisch, der auch Arbeitstisch ist. Praktisch: So kann man arbeiten, bis man vor Müdigkeit einfach ins Bett kippt. Enthoven hat die ganze Nacht nicht geschlafen. Schreiben musste er, denken, synthetisieren - seine Schnellfeuertirade wird vom Baulärm verschluckt, der von draußen hereinweht. Tohuwabohu. Gegen Tohuwabohu hilft nur Kaffee, damit das Chaos noch schneller rotiert. Er bugsiert den Reporter in einen niedrigen Sessel, setzt sich in einen hohen Stuhl, breitet die Arme aus und lauert wie ein Unheil verkündender Raubvogel.
Dort sitzt man nun und will wissen, wie das alles war mit der Bruni: Ist sie wirklich so ein schrecklicher Vamp? Hat sie ihn verspeist wie all die anderen: Mick Jagger, Donald Trump, Eric Clapton? Leidet er? Doch der schwarze Denkvogel stößt mit der geballten Wucht der abendländischen Philosophie auf einen herab: Sein, Nichts, Individuum. - Ja, schön, hochinteressant, Herr Philosoph, aber die Bruni? - Kant, Descartes, Hegel. - Pfundskerle, durchaus, aber Carla, wie war sie denn nun?
Der Klatschreporter will Gefühl, der Philosoph kontert mit Vernunft. Absolventen französischer Eliteschmieden wie Enthoven leiden jahrelang in Bonmot- Bootcamps, aus denen sie gestählt hervorgehen. Der Philosoph feuert einen Aphorismus nach dem anderen ab: "Die Philosophie ist schwierig, weil sie einfach ist. Oft verheimlicht sie es vor sich selbst." Fast so vertrackt poetisch wie Carlas Songs. "Sich auf jemandes Spuren begeben heißt zu entdecken, dass man nicht dieselbe Schuhgröße hat." Schwer vorstellbar, dass die reine Vernunft jemals mit einer samteneren Stimme gesprochen hat.

Philosophie des Herzens

Und sie wirkt Wunder. Plötzlich will man gar nichts mehr über diese blöde Bruni wissen. Plötzlich will man diesen Philosophen kennenlernen, der mit Models und Schauspielerinnen ausgeht
(Hamburg, 5.1.2012) Dass die Abhängigkeit von Kokain mit typischen Veränderungen der Epigenome bestimmter Nervenzellen einher geht, ist schon länger bekannt, und ich habe darüber bereits im Newsletter Epigenetik 1/2010 und2/2011 berichtet. Nun konnte ein Forscherteam um den Nobelpreisträger Eric Kandel zusätzlich zeigen, dass epigenetische Veränderungen auch verantwortlich dafür sind, dass Nikotin oft als Einstiegsdroge zur Kokainsucht wirkt. Wie Experimente mit Mäusen ergaben, hemmt der Tabak-Inhaltsstoff im Striatum genannten Teil des Gehirns ein epigenetisch aktives Enzym aus der Gruppe der Histondeacetylasen, was das Ablesen eines Gens namens FosB erleichtert. Dadurch erhöht sich das Risiko der Mäuse, kokainabhängig zu werden.
Der Befund erklärt epidemiologische Daten bei Menschen, nach denen die meisten Kokainabhängigen bereits Raucher sind und Nikotinkonsum das Risiko, abhängig zu werden, deutlich erhöht. Vorausgesetzt, das Resultat lasse sich auf den Menschen übertragen, würden Antiraucherkampagnen bei Jugendlichen auch die Zahl späterer Kokainabhängiger verringern, folgern Kandel und Kollegen. Nora Volkow vom US-amerikanischen National Institute on Drug Abusekommentiert, schon jetzt lieferten die Daten ein zusätzliches gutes Argument für eine strengere Regulierung des Tabakkonsums.

Schade, daß er weg ist

 

Montag, 12. März 2012

Fluchen auf ungarisch

Der brave Soldat Schwejk ist ein antimilitaristisch-satirischer Schelmenroman von Jaroslav Hašek (1883–1923). Der tschechische Originaltitel des Buches lautet: Osudy dobrého vojáka Švejka za světové války (Die Schicksale des braven Soldaten Schwejk während des Weltkrieges). Schwejk (tschechisch Švejk) ist ein typischer Prager Charakter, der sich mit List und Witz durchs Leben schlägt und sich als Soldat der österreichisch-ungarischen Armee im Ersten Weltkrieg mit Chuzpe vor dem Kriegseinsatz zu drücken versucht. Auf dem Weg durch Ungarn wirft er einen Blick auf deren reichhaltiges Flucharsenal.
Ausschnitt:
"Außerdem brachten die abgehärmten, strapazierten Damen ein großes Paket mit zwei gedruckten Gebeten, die den Budapester Erzbischof Gezsa von Szatmar-Budafal zum Verfasser hatten. Sie waren deutsch-magyarisch und enthielten die fürchterlichsten Verfluchungen aller Feinde. Geschrieben waren diese Gebete so leidenschaftlich, daß ihnen nur zum Schluß das schneidende magyarische "Baszom a Kristuszmaria" (derber ungarischer Fluch) fehlte."


Eine Recherche dazu ergab (Vorsicht: explicit lyrics - nicht ganz jugendfrei):


Die Ungarn sind die fleißigsten Flucher Europas:

Ganz alltäglich und auch in
besserer Gesellschaft werden gerne
Ausdrücke gebraucht wie folgende Verwünschungen und Flüche: 
baszd meg anyâdat,
 ficke deine Mutter;
baszd meg öreg apädat,
 ficke deinen Großvater; 
baszom a Szüz Mariâjât, 
ich ficke seine Jungfrau Maria;
 baszom a Krisztusat,
 ich ficke seinen Christus;
baszom az Ur Istenedet, 
ich ficke deinen Herrgott; 
baszom a teremtôdet, 
ich ficke deinen Schöpfer;
 bassza meg az Isten lova,
 es ficke ihn (sie) das Pferd Gottes ; 
bassza meg Jésus lova,
es ficke ihn (sie) das Pferd Jesu;
hogy az Isten bassza râd az eget, 
daß Gott den Himmel auf dich herunter ficken möge; 
hogy a jó Isten bassza meg azt a keserves kurva anyädat, 
daß der liebe Gott deine jammervolle Hurenmutter ficken möge; 
a jó Isten bassza tell az édes anyâdat, 
der liebe Gott ficke deine süße Mutter voll; 
bassza szamär a seggedet, 
es ficke ein Esel deinen Arsch; 
bassza szamär a valagât, 
ein Esel ficke ihre Fotze.


Quelle:
http://www.horntip.com/html/books_&_MSS/1900s/1904-1922_anthropophyteia_(HCs)/1906_anthropophyteia_vol_03/index.htm

Islamisten, Monarchisten und andere Integrationsverweigerer

Monarchisten_am_Heldenplatz.jpg

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich ist besorgt – gut 20 Prozent aller Muslime in Deutschland sollen integrationsunwillig sein. 
Der 760-Seiten-Studie “Lebenswelten junger Muslime in Deutschland” belegt die kulturellen Vorbehalte unserer islamischen Mitbürger. Der Medienhype verdeckt aber, daß es eine noch größere gesellschaftliche Gruppierung gibt, die nicht nur integrationsunwillig ist, sondern offen umstürzlerische Ziele verfolgt: 

Die Monarchisten
Eine Studie der Hanns-Seidel-Stiftung! belegt, dass gut 23 Prozent der bayerischen Bevölkerung zumindest mit dem Gedanken eines eigenständigen Bayern sympathisieren (die geringste Neigung verspüren die Franken und die Bewohner des Großraums München). 

Liste monarchistischer Organisationen

Letztere sind eine Art bayuvarischer KuKluxKlan in schwarz. Die Umhänge erinnern stark an eine Burka. Ihre historischen Wurzeln reichen weit zurück: Als Kaiser Friedrich Barbarossa 1190 auf dem dritten Kreuzzug im Fluß Saleph ertrinkt stürzt er das gesamte Heerlager in tiefe Verzweiflung. In namenloser Trauer hüllen sich die geharnischten Ritter in schwarze Mäntel und bedecken das Haupt mit einer schwarzen Kapuze. In einer Hand den Wappenschild, in der anderen eine brennende Pechfackel - das gab dem Leichenzug Kaiser Barbarossas ein schauriges Gepräge. Ob dieses Ereignis auf die Tracht der Guglmänner Einfluß nahm, ist nicht mit letzter Sicherheit zu sagen. Bereits im Jahre 1224 gibt es jedoch eine Begräbnisbruderschaft in Florenz.
Die Guglmänner gelten seit der Pestzeit als Symbole des Todes und der Ermahnung der Lebenden; Abordnungen der Guglmänner schritten bei den Beisetzungsfeierlichkeiten für die bayerischen Monarchen stets dem Sarg voraus, angetan mit schwarzen Mönchskutten, Haupt und Antlitz bedeckt von einer schwarzen Gugl (Kapuze), in den Händen zwei gekreuzte Fackeln sowie die kostbaren Wappenschilde der verblichenen Bayernherrscher, ein schaurig-erhebender Anblick, der getreu dem Wahlspruch: Media in vita in morte sumus - mitten im Leben sind wir vom Tod umgeben - an die Vergänglichkeit alles Irdischen gemahnen sollte. Diese geheimnisvolle Organisation existiert bis heute. Die Guglmänner sind überall dort als Mahner und Warner zugegen, wo das Andenken unseres geliebten Königs nicht die gebührende Achtung findet.


Integrationsverweigerer: Guglmänner 
Die Monarchisierer haben auch schon einen Plan:
Der Neonazi Horst Mahler(!) vertritt die Ansicht, dass die deutschen „Fürsten“ und besonders das Haus Hohenzollern die Aufgabe der Beseitigung der demokratischen Strukturen übernehmen solle, bevor Mahlers (nichtmonarchistische) „Reichsverfassung“ verwirklicht werden kann.


Mögliche Regenten:
Ein Vorschlag:
Carl Alexander Prinz von Hohenzollern 
Der deutsche Kaisernachfahre Carl Alexander Prinz von Hohenzollern (41) heiratete jetzt in Las Vegas das schöne Model Corinna (21) aus dem Kongo! Das Paar gab sich in der berühmten „Little White Chapel“ vor einem US-Friedensrichter das Ja-Wort.
Typisch „Prinz Gaga": Er hatte zu Hause die Trauringe vergessen, setzte Corinna stattdessen ein silbernes Diadem auf den Kopf. „Prinz Gaga“ schwärmt von seiner neuen Ehefrau: „Die Corinna ist sooo lieb. Die tut so schöne Titten haben.“
Und was liebt Corinna an Alex?
Sie: „Sein Name ist das Schönste, was er hat.“
Durch die Hochzeit ist jetzt erstmals eine Farbige Mitglied desdeutschen Hochadels. Auch wenn Carl Alexander, den wegen seiner Schrägheit alle „Prinz Gaga“ nennen, das schwarze Schaf der ehrwürdigen Hohenzollern-Familie ist.
Prinz Foffi
Noch ein Vorschlag:
Ferfried Prinz von Hohenzollern -
genannt: "Foffi"
Der Mann hat allein acht Vornamen: Ferfried Maximilian Pius ­Meinrad ­Maria Hubert Michael Justinus Prinz von Hohenzollern-Sigmaringen ist – trotz seines Images als Party-Prinz – von blauem Blut (sic), er gehört sogar dem deutschen Hochadel an. Geboren wurde er am ­14. April 1943 auf Schloss Umkirch bei Freiburg im Breisgau. Seine Mutter war königlicher Abstammung: ­Margarete ­Carola Wilhelmine († 1962) war eine Tochter des letzten sächsischen Königs ­Friedrich August III. Ferfrieds Vater war Friedrich Viktor Prinz von ­Hohenzollern-Sigmaringen (†1965), sein Taufpate Papst Pius XII. Nach einem Bericht der Münchener Zeitung tz wurde Prinz Ferfried von Hohenzollern, besser bekannt als Foffi, letztens leblos in seinem Appartement in Österreich aufgefunden. Neben dem reglosen 65-Jährigen wurden angeblich sieben leere Whiskey-Flaschen gefunden, sein Zustand war zunächst kritisch. Mit dem Rettungshubschrauber wurde der Prinz in ein Münchener Klinikum geflogen – nähere Informationen werden derzeit nicht heraus gegeben.
Ferfried von Hohenzollern war laut eigener Aussage seit 14 Jahren trocken. Er hatte eine siebenwöchige Entziehungskur durchgeführt. Ein Nachbar alarmierte die Polizei, nachdem er vergeblich versucht hatte, Foffi auf dem Handy zu erreichen und es aus der Wohnung unangenehm roch.

Literatur:
Joachim Selzam, Monarchistische Strömungen in der Bundesrepublik Deutschland 1949 - 1989, Dissertation (Universität Erlangen-Nürnberg), 1994