Donnerstag, 5. Dezember 2013

Crime off art

Diese Stümper haben die Kunsträuber immer noch nicht gefasst.
Dabei ist auf dem Phantom-Bild mehr als deutlich zu erkennen, dass Charlie Chaplin die ganzen Kunstwerke geklaut hat.

Mittwoch, 11. September 2013

Amygdalaschädigung und Aggression

Psychiater Bernhard Bogerts von der Otto-von-Guericke Universität in Magdeburg. In einer Arbeit mit dem Titel „Gehirn und Verbrechen: Neurobiologie von Gewalttaten“ beschäftigte er sich aktuell mit einem prominenten deutschen Fall: Ulrike Meinhof, intellektueller Kopf der Terror-Organisation Rote-Armee-Fraktion (RAF).

Bogerts stieß in ihrem Gehirn auf ausgedehnte Schädigungen im limbischen System, insbesondere dessen als Amygdala bezeichneten Teils. Die Verstümmelung rührte von einer Tumoroperation her, der sich die ehemalige Journalistin im Jahr 1962 unterzogen hatte. Die Geschwulst war schwer zugänglich und konnte nicht entfernt werden, so begnügten sich die Ärzte damit, sie abzuschnüren.

Erst in den Jahren danach, so stellt Hirnforscher Bogerts über Meinhof fest, „kam es zu einer Persönlichkeitsveränderung mit wachsenden aggressiv-gewalttätigen Zügen, die ihrem früheren Wesen fremd waren“. Aus der Journalistin, die sich „friedlich und mit bemerkenswerter sprachlicher Befähigung“ für ihre politischen Ziele eingesetzt hatte, war eine Kriminelle und Ikone der mörderischen RAF geworden. Bogerts spricht von „erhöhter pathologischer Aggressivität“. Und schon im Gutachten zum Stammheim-Prozess hatte der damalige Tübinger Pathologe Jürgen Pfeiffer festgestellt, dass bei der Terroristin Beeinträchtigungen vorlagen, um „im Gerichtsverfahren Fragen nach der Unzurechnungsfähigkeit zu begründen“.

War das Gehirn des Terrors also nicht revolutionär, sondern krank? Bettina Röhl, Meinhofs Tochter, mutmaßte, dass eine Patientin Meinhof die Erwartungen der interessierten Parteien nicht erfüllt hätte. Der Öffentlichkeit wäre eine Schuldige für Schwerverbrechen abhandengekommen, den RAF-Sympathisanten hätte es wie ein Witz erscheinen müssen, wären sie einer Zellwucherung aufgesessen. Und grundsätzlich tröstet es niemanden, der einen Angehörigen oder Freund verloren hat, wenn Wissenschaftler erklären, ein Tumor hätte das Blutvergießen verschuldet. Gleichwohl stellt sich die schwierige Frage, wer verantwortlich ist für manche kriminellen Taten: die handelnde Person oder ihr schadhaftes Gehirn?


(siehe: @1:33:40)

Donnerstag, 29. August 2013

Getting angry...is easy and everyone can do it; but doing
it...in the right amount, at the right time, and for the right end,
and in the right way is no longer easy, nor can everyone do it.
—Aristotle, Nicomachean Ethics (II.9, 1109a27)

Montag, 26. August 2013

Treffen sich zwei Jäger. Beide tot!


ADOLF B. (73) HIELT JÜRGEN W. († 51) FÜR EIN WILDSCHWEIN!Jäger erschießt
Jäger vor Maisfeld


  • Von M. LUKASCHEWITSCH
Brandenburg – Vor einem Maisfeld liegt eine Leiche unter einem weißen Tuch. Polizisten und Gerichtsmediziner sind angerückt. Sie müssen einen tragischen Jagdunfall untersuchen. Ein Jäger hat seinen Freund mit einem Wildschwein verwechselt – eine tödliche Fehleinschätzung.
JÄGER ERSCHIESST JÄGER!
Das Unglück geschah am Samstag kurz vor Mitternacht in der Nähe der Stadt Brandenburg/Havel: Ein Jäger Adolf B. (73) und sein Jagdfreund Jürgen W. († 51) lauern jeweils auf einem eigenen Hochstand am Feldrand auf Beute. Der abnehmende Mond taucht das Jagdrevier in Dämmerlicht.
Der Ältere zielt auf ein Wildschwein, erlegt es mit seiner Flinte. Dann bittet er den 51-Jährigen, das Auto zu holen. Doch statt zum Fahrzeug geht der Mann zu dem erlegten Tier.
„Der 73-Jährige vermutete ein weiteres Tier und schoss daraufhin erneut“, erklärt eine Polizeisprecherin. „Dabei traf er seinen Bekannten und verletzte diesen tödlich."
Der Schütze alarmierte sofort die Polizei, Rettungskräfte konnten am Unglücksort aber nur den Tod seines Opfers feststellen. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen Adolf B., der wegen eines Schocks im Krankenhaus behandelt werden musste.

Dienstag, 13. August 2013

The Rubber Ducky

I am going to rant about the "Rubber Ducky" theory of backstory for a bit.
The "Rubber Ducky" is Paddy Chayevsky's term for when the hero or villain, at a lull in the action, explains that he is the way he is because his mother took away his rubber ducky when he was three. It's always a nice scene, well acted, beautifully lit, with a powerfully written monolog that the writer spent days on.
The character's past may be crucial to your story. Batman is haunted by the murder of his parents by a mugger when he was small. That's why he likes to dress up in latex and beat the tar out of muggers. In "The Terminator," the hero's past, which is in the future, is the hellish future of the entire human race. It sets up the stakes for the whole movie. In movies like these, we do need to know about the hero's past. You will need to keep coming back to that past, to give it the weight it deserves. Both "Batman" and "The Terminator,"in fact, start with the hero's backstory before getting into the main story.
But if all you're trying to do is give your hero more emotional depth, for the sake of emotional depth, without integrating his backstory into your story, you are running the risk of awakening the dread Ducky.
The strongest way to create a sense of character is to give the character things to do and say on screen that give us a sense of a person. If the character's personality doesn't leap off the page, readers will feel that the character is flat. Development executives will ask to know more about the protagonist's past. You will surrender to the urge to put in a Rubber Ducky. Then if the picture becomes a go, the actors will get attached to the Rubber Ducky scene, because it shows they can Act. So the Ducky stays in the picture.


Donnerstag, 27. Juni 2013

Sensation: Trotz Internet und Heidi Klum. Kinder weiter sensibel! Zumindest in Borken.

Aus Bild:
PLÖTZLICH WURDE IHNEN SCHLECHT
Schüler nach Sexkunde-Unterricht in Klinik!
Borken – Das war wohl zu viel für die Kleinen. Als sie im Biologie-Unterricht eine Zeichnung mit weiblichen und männlichen Geschlechtsorganen anfertigen sollten, wurde es einigen Schülern zu heiß – sie hyperventilierten!
Die sechste Klasse des Gymnasiums Remigianum hatte gerade Sexualkunde-Unterricht. Nachdem sie einige Folien angeschaut hatten, sollten die elf und zwölf Jahre alten Schüler jeweils ein Arbeitsblatt zu den weiblichen und männlichen Geschlechtsorganen ausfüllen.
Aufgabenstellung: „Beschrifte die Abbildungen und bemale die Geschlechtsorgane in verschiedenen Farben!“
Plötzlich sei einem der Schüler schlecht geworden, sagte die Klassenlehrerin. Er sei ganz blass gewesen.
Nachdem das erste Kind mit Kreislaufproblemen umgekippt war, kam es zu einer Kettenreaktion, so die Polizei. Ein Kind habe hyperventiliert, dann sei das nächste Kind in Stress geraten, als dann auch noch der Notarzt kam, sei das nächste Kind beinahe kollabiert.
So richtig erklären kann sich das niemand. „Die Zeichnungen waren ganz normal, nicht erschreckend, wie solche Bilder halt sind”, so die Auskunft der Polizei. Um der Sache auf den Grund zu gehen, wurde einem Kind Blut für eine Laboruntersuchung abgenommen.
Sechs der acht betroffenen Kinder mussten zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus, berichtet die Zeitung „Ruhr Nachrichten“, die etwas weniger reisserisch auch von Sexualkunde-Unterricht spricht.

Montag, 10. Juni 2013

Love destroys

As happens with people who love a thing too much, it destroys them.
Oscar Wilde said: 
"You destroy the thing that you love."

 It's the other way around. 
What you love - destroys you.” 

George Plimpton

Sonntag, 9. Juni 2013

Archaischer Torso Apollos

Torso von Milet, um 470 v.Chr, 
1885 aufgefunden; Louvre, Paris


Rainer Maria Rilke

Archaischer Torso Apollos


Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt, 
darin die Augenäpfel reiften. Aber 
sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber, 
in dem sein Schauen, nur zurückgeschraubt,


sich hält und glänzt. Sonst könnte nicht der Bug 
der Brust dich blenden, und im leisen Drehen 
der Lenden könnte nicht ein Lächeln gehen 
zu jener Mitte, die die Zeugung trug.


Sonst stünde dieser Stein entstellt und kurz 
unter der Schultern durchsichtigem Sturz 
und flimmerte nicht so wie Raubtierfelle;


und bräche nicht aus allen seinen Rändern 
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle, 
die dich nicht sieht. Du mußt dein Leben ändern.

Dienstag, 23. April 2013

Ikea-Effekt

Wir schätzen Gegenstände höher ein, wenn wir an ihrer Entstehung beteiligt waren. Der Name dieses Phänomens: Ikea-Effekt. 
Seit der Ökonom Michael Norton (gemeinsam mit Dan Ariely) im Jahr 2009 den Begriff geprägt hatte, brachte es der IKEA-Effekt in der Verhaltensökonomie zu etwas Berühmtheit. Er beschreibt eine faszinierende Eigenheit der menschlichen Existenz: die Überbewertung, die wir selbst entworfenen oder selbst zusammengebauten Gegenständen im Vergleich zu fertig gekauften Massenprodukten entgegen bringen. Alles was wir selber machen erscheint uns in einem positiveren Licht. Mein Häufchen ist viel schöner als Deins. Auch erlebte Selbstwirksamkeit genannt.

People look at a hand-made replica of a Lamborghini Reventon as they drive past it in Suqian
Chinese mit selbstbgebasteltem Lamborghini


"Die meisten Karosserieteile stammen vom Schrottplatz, das gute Stück hat ein bisschen Rost und Patina angesetzt. Nun ja, die Ledersitze sind auch nicht mehr die neuesten, und der Motor rödelt vor sich hin, wenn der Fahrer das Düngemittel durch die Gegend fährt.
Zugegeben: Von außen sieht es aus wie eine Rostlaube. Aber kein Zweifel, es ist ein Sportwagen Und was für einer.
Er hat zwei Türen, die sich nach oben öffnen, und eine schnittige Karosserieform in Form eines Düsenjets, die nah ran kommt an den legendären Lamborghini Reventon. Der stolzer Besitzer, der 28 Jahre alte Chinese Wang Jian, hat schon als Kind davon geträumt, einmal einen eigenen Sportwagen zu lenken. Jetzt hat er ihn.
Er baute ihn sich aus Gebrauchtwagenteilen. Aber nicht alles am Auto ist gebraucht, darauf legt Wang Jian Wert. Das Auspuffrohr hat er neu bei einem Händler bestellt und soll angeblich ähnlich kraftvoll röhren wie der eines Sportwagens. "Ich habe immer gedacht, dass etwas fehlt in meinem Leben. Ich wollte mir den Traum erfüllen, ein einzigartiges Auto bauen. Den habe ich mir jetzt erfüllt", sagt Wang Jian, der eigentlich Ingenieur werden wollte, es aber nicht bis an die Universität brachte."

Wang Jian

v.s.

Lotto-Lothar


Das Gegenbeispiel: Lotto Lothar mit gewonnenem Lamborghini



Hannover – 1994 gewann Lothar Kuzydlowski aus Hannover 7,8 Millionen Mark – und war schlagartig als Lotto-Lothar berühmt. 1999 starb er an Alkoholsucht. Er vererbte den Rest seines Vermögens einer Bardame.

Lotto, Lothar, Lamborghini
Der Arbeitslose kaufte teure Autos, feierte auf Mallorca, liebte Wodka und Frauen. An seiner Goldkette baumelte das Kürzel „LLL“: für Lotto, Lothar, Lamborghini. Dann der Abstieg: 1998 verließ ihn seine Frau, nur ein Jahr später starb er mit 53 Jahren an Leberzirrhose.
Auf seinem Grabstein kam noch ein L hinzu - LLLL“: für Lotto, Lothar, Lamborghini, Leberzirrhose. 
Seine Witwe und seine Geliebte, der Lothar sein Geld vermacht hatte, stritten um das Erbe. Fünf Jahre später schlossen sie einen Vergleich: Lotto-Lothars Witwe bekam 65 000 Euro zugesprochen, von denen sie aber nach eigener Auskunft bisher nichts bekommen hat.
Lotto-Lothars Witwe sortiert jetzt Kartoffeln für 7,80 Euro die Stunde.
Nach dem Lottogewinn, jettete sie um die Welt, sonnte sich unter den Palmen von Mauritius, fuhr im schneeweißen Lamborghini. Geld spielte für Andrea K. (50) keine Rolle.
Sie war die Frau von Lotto-Lothar, Deutschlands fröhlichstem Lotto-Glückspilz.
Doch das war einmal. Lothar ist tot und seine Witwe muss heute in der Landwirtschaft schuften.
Sie sortiert Kartoffeln für 7,80 Euro die Stunde!
20. August 1994. Zusammen mit seinem Bruder räumt Lothar (damals 48) aus Hannover den Jackpot im Samstags-Lotto ab, gewinnt 7,8 Millionen Mark. Auf einen Schlag war der arbeitslose Teppichleger all seine finanziellen Sorgen los.
Er gönnte sich ein Leben im Luxus, kaufte sich teure Autos, baute für sich, seine Frau und seine kleine Tochter ein Häuschen im Grünen. Doch die Millionen brachten der Familie kein Glück.
Nur einen Monat nach dem großen Gewinn starb Lothars Vater Leo, kurz darauf sein Bruder Peter. Während Andrea daheim den Haushalt schmiss, das Kind versorgte, verprasste Lothar das Geld. Immer öfter vergnügte er sich bei Urlauben am Meer mit zwielichtigen Bardamen. Die Ehe zerbrach.
Lothar verfiel dem Alkohol, trank flaschenweise Wodka. Fünf Jahre nach dem großen Gewinn starb Lotto-Lothar – Leberzirrhose.
Andrea blieb allein zurück, allein und arm. Lothar hatte sein Restvermögen einer Urlaubs-Gespielin vererbt.
Mühsam schuftet sich die Frau jetzt bei einem Bauern ab, sortiert Kartoffeln und Zwiebeln. „Es macht Spaß, es ist ehrliche Arbeit“ sagt sie. Und wie denkt Andrea heute über Lothar und die wilde Zeit? „Na ja, es war aufregend, schön. Aber dann hatte Lothar die falschen Freunde.“
Andrea lebt mit ihrem neuen Freund in einem kleinen Häuschen auf dem Lande. Otto, der Dachdecker (54), ist Frührentner, kümmert sich um die Hühner im Garten. Die Eier verkaufen Andrea und Otto an Nachbarn. Für 13 Cent das Stück."

Samstag, 6. April 2013

P.C.l.o.w.n.s.

Die Weltveredler von der politisch korrekten Fraktion.
Der "Gutmensch": wohlmeinend, beflissen und randvoll mit Heuchelei. Die Bösen, das sind die Anderen.
Nach Nietzsche:
"Er ist Teil von jener Kraft, die stets das Gute will, doch stets das Böse schafft. Es ist der Mensch, der seiner lauteren Gesinnung folgt und an der Wirklichkeit scheitert. Es ist der Mensch, der die Folgen seines Handelns und noch vielmehr seines Nicht-Handelns anderen überläßt. Es ist der Mensch, der es gut meint und die böse Welt immer wieder gegen sich hat."
"Unsre Gebildeten von heute, unsre »Guten« lügen nicht – das ist wahr; aber es gereicht ihnen nicht zur Ehre! Die eigentliche Lüge, die echte resolute »ehrliche« Lüge (über deren Wert man Plato hören möge) wäre für sie etwas bei weitem zu Strenges, zu Starkes; es würde verlangen, was man von ihnen nicht verlangen darf, daß sie die Augen gegen sich selbst aufmachten, daß sie zwischen »wahr« und »falsch« bei sich selber zu unterscheiden wüßten. Ihnen geziemt allein die unehrliche Lüge; alles, was sich heute als »guter Mensch« fühlt, ist vollkommen unfähig, zu irgendeiner Sache anders zu stehn als unehrlich-verlogen, abgründlich-verlogen, aber unschuldig-verlogen, treuherzig-verlogen, blauäugig-verlogen, tugendhaft-verlogen. Diese »guten Menschen« – sie sind allesamt jetzt in Grund und Boden vermoralisiert und in Hinsicht auf Ehrlichkeit zuschanden gemacht und verhunzt für alle Ewigkeit: wer von ihnen hielte noch eine Wahrheit »über den Menschen« aus!.. Oder, greiflicher gefragt: wer von ihnen ertrüge eine wahre Biographie!.. "
Zur Genealogie der Moral - Was bedeuten asketische Ideale? #19
"[...] gute Menschen reden nie die Wahrheit. Falsche Küsten und Sicherheiten lehrten euch die Guten; in Lügen der Guten wart ihr geboren und geborgen. Alles ist in den Grund hinein verlogen und verbogen durch die Guten." ...
"In diesem Sinne nennt Zarathustra die Guten bald »die letzten Menschen«, bald den »Anfang om Ende«; vor allem empfindet er sie als die schädlichste Art Mensch, weil sie ebenso auf Kosten derWahrheit als auf Kosten der Zukunft ihre Existenz durchsetzen.
Die Guten – die können nicht schaffen, die sind immer der Anfang vom Ende –
– sie kreuzigen den, der neue Werte auf neue Tafeln schreibt, sie opfern sich die Zukunft, sie kreuzigen alle Menschen-Zukunft!
Die Guten – die waren immer der Anfang vom Ende ...
Und was auch für Schaden die We1t-Verleumder tun mögen, der Schaden der Guten ist der schädlichste Schaden."
Ecce Homo - Warum ich ein Schicksal bin. #4
"Der »gute Mensch« ist auf jeder Stufe der Zivilisation der Ungefährliche und Nützliche zugleich: eine Art Mitte; der Ausdruck im gemeinen Bewußtsein davon, vor wem man sich nicht zu fürchten hat und wen man trotzdem nicht verachten darf." [...]
"Kritik des modernen Menschen: – »der gute Mensch«, nur verdorben und verführt durch schlechte Institutionen (Tyrannen und Priester);".
Aus dem Nachlaß; Werke in drei Bänden: III, S. 528
"Es gibt ganz naive Völker und Menschen, welche glauben, ein beständig gutes Wetter sei etwas Wünschbares: sie glauben noch heute in rebus moralibus, der »gute Mensch« allein und nichts als der »gute Mensch« sei etwas Wünschbares – und eben dahin gehe der Gang der menschlichen Entwicklung, daß nur er übrigbleibe (und allein dahin müsse man alle Absicht richten –). Das ist im höchsten Gradeunökonomisch gedacht und, wie gesagt, der Gipfel des Naiven, nichts als Ausdruck derAnnehmlichkeit, die der »gute Mensch« macht (– er erweckt keine Furcht, er erlaubt die Ausspannung, er gibt, was man nehmen kann)."
Aus dem Nachlaß; Werke in drei Bänden: III, S. 577
"Zur Kritik des guten Menschen. – Rechtschaffenheit, Würde, Pflichtgefühl, Gerechtigkeit, Menschlichkeit, Ehrlichkeit, Geradheit, gutes Gewissen, – sind wirklich mit diesen wohlklingenden Worten Eigenschaften um ihrer selbst willen bejaht und gutgeheißen? oder sind hier an sich wertindifferente Eigenschaften und Zustände nur unter irgendwelchen Gesichtspunkt gerückt, wo sie Wert bekommen? Liegt der Wert dieser Eigenschaften in ihnen oder in dem Nutzen, Vorteil, der aus ihnen folgt (zu folgen scheint, zu folgen erwartet wird)?"
Aus dem Nachlaß; Werke in drei Bänden: III, S. 645
"Vielleicht gab es bisher keine gefährlichere Ideologie, keinen größeren Unfug in psychologicis als diesen Willen zum Guten: man zog den widerlichsten Typus, den unfreien Menschen groß, den Mucker;"
Aus dem Nachlaß; Werke in drei Bänden: III, S. 798
"in summa: die ärgste Verstümmelung des Menschen, die man sich vorstellen kann, angeblich als der »gute Mensch«."
Aus dem Nachlaß; Werke in drei Bänden: III, S. 818

Mittwoch, 3. April 2013

Hayek


Don't hassel the Hoffnung


 "So sagt uns eine Stimme, wenn wir auf Rettung hoffen, dass Hoffnung vergeblich sei. Und doch ist es sie, die Ohnmächtige, allein, die überhaupt uns erlaubt, einen Atemzug zu tun."

ADORNO

Sonntag, 17. März 2013


Von Karl Kraus
„Bevor ich ein endgültiges Urteil über Herostrat abgebe, würde ich gerne ein Bild des Tempels sehen.“

Bronx? Harlem!

"Who on earth would jam a chair into the mesh of a cyclone fence? And why? "Where are weSherman?" 

In the Bronx!



Freitag, 15. März 2013

bonfire of the vanities

 Bronx County Courthouse Building


...he knew it already in 1987!
...hihi, vor allem Thoreau.

War es doch nicht Greenspan?:


Der Gini-Koeffizient oder auch Gini-Index ist ein statistisches Maß, das vom italienischen Statistiker Corrado Gini zur Darstellung von Ungleichverteilungen entwickelt wurde. Ungleichverteilungskoeffizienten lassen sich für jegliche Verteilungen berechnen.
Der Gini-Koeffizient nimmt einen Wert zwischen 0 bei Gleichverteilung und 1, wenn nur eine Person das komplette Einkommen erhält (d.h. bei maximaler Ungleichverteilung), an. Mit Gleichverteilung ist dabei nicht die Gleichverteilung im mathematischen Sinne gemeint, sondern eine Verteilung mit einer Varianz von 0. Im häufigsten Anwendungsfall, der Einkommensverteilung in einem Staat, heißt das, dass das Einkommen eines jeden gleich hoch ist, und nicht etwa, dass jede Einkommenshöhe gleich häufig ist.


Gini, quit living on dreams 
Gini, live is not what it seems 
such a lonely little girl 
in a cold cold world 
there's someone who needs you

Montag, 18. Februar 2013

Nike Werbespot mit Lars Ricken (1997)

RindfleischArie und Moorman, Christine: The Acquisition and Utilization of Information in New Product Alliances: A Strength-of-Ties Perspective. In: Journal of Marketing, Vol. 65(2) (2001)

http://soulection.com

Show #109 w/ Kronika (Soulection)

Unruhestand schön gemacht.


Immer mehr Senioren trinken sich ins Koma
Immer mehr Senioren trinken sich ins Koma

Berlin – Jeder Deutsche trinkt im Schnitt 137,2 Liter alkoholische Getränke im Jahr. Neben den Teens trinken sich auch immer mehr Senioren ins Koma:
14 % der Jugendlichen (12–17 J.) trinken wöchentlich Alkohol. 2011 kamen 26 349 Teens (10–20 Jahre) mit Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus - Anstieg um 3,3 Prozent.
Auch immer mehr Senioren landen durch Alkohol in Kliniken: Zwischen 51 und 60 Jahren waren es 2012 16,72 % mehr, bei Rentnern (61–70 Jahre) stieg die Zahl um 8,5 % (Techniker Krankenkasse).

Britische Studie zeigt: Immer mehr Senioren kiffen
In den westlichen Industriestaaten wird die Polizei, was Drogendelikte betrifft, künftig eine neue Gruppe von "Klienten" zu verfolgen haben: die Pensionisten. Laut einer in Großbritannien durchgeführten Studie hat sich nämlich die Rate der Drogenkonsumenten bei den 50- bis 64-Jährigen seit 1993 auf das Zehnfache erhöht.

Die Lösung:

Bei Depressionen Heroin

Von Beyer, Susanne und Festenberg, Nikolaus von
Der Schweizer Psychoanalytiker Paul Parin über Drogen, die das Alter erleichtern
Parin, 83, ist Ethnologe und Psychoanalytiker. Aufgewachsen als Sohn eines jüdischen Großgrundbesitzers in Slowenien, zog er 1938 in die Schweiz und beendete dort sein Medizinstudium. 1944/45 unterstützte er als Arzt die jugoslawischen Partisanen. Nach Zürich zurückgekehrt, leitete er - gemeinsam mit seiner Frau Goldy - 40 Jahre lang eine psychoanalytische Praxis. In Essays und Erzählungen haben beide stets zu gesellschaftlichen Konflikten Stellung genommen.
-----------------------------
SPIEGEL: Herr Parin, stehen Sie gerade unter Drogen?
Parin: Strenggenommen schon. Ich habe vorhin einen aufkeimenden Hustenanfall mit einem Morphiumderivat bekämpft, das ähnlich wirkt wie Codein. Außerdem träufle ich mir viermal am Tag drei verschiedene Tropfen in die Augen, die helfen gegen meinen grünen Star. Und ich nehme regelmäßig hohe Dosen Vitamin C und ein Verdauungsferment. Ich mag keine harten Drogen, aber ich habe als Neurologe schon früh gemerkt: Schmerzen soll man nicht aushalten, man soll sie dämpfen.
Das Gespräch führten die Redakteure Susanne Beyer und Nikolaus von Festenberg.
SPIEGEL: Deswegen haben Sie vor einiger Zeit in einem Aufsatz für die Intellektuellen-Zeitschrift "Kursbuch" eine Drogenfreigabe für alte Leute gefordert. Wollen Sie eine Suchtwelle bei Senioren auslösen?
Parin: Ach nein, Sie wissen doch, wie alte Leute, besonders alte Männer sind. Ich streite nicht für die Menschheit, ich streite in eigener Sache - ganz egoistisch. Dennoch glaube ich, daß meine These Allgemeingültigkeit hat: Alten Leuten wird zuviel Leid zugemutet.
SPIEGEL: Sie behaupten, daß es in der christlichpuritanischen Tradition eine positive Bewertung des Schmerzes gebe. Werfen Sie auch Ärzten einen irrationalen Umgang mit lindernden Mitteln vor?
Parin: Allerdings. Ich weiß, wovon ich spreche, ich bin ja selber Arzt und lebe außerdem seit 1938 in der Schweiz - die puritanischen Lehren des Kirchenreformers Ulrich Zwingli sitzen noch tief in den Seelen meiner Landsleute. Sie denken: Die Menschen sollen lieber Leid und Schmerzen ertragen, als sich einem Rausch, einer drohenden Sucht hingeben.
SPIEGEL: Ist es nicht tatsächlich eine hohe Pflicht der Ärzte, Patienten vor einer Sucht zu bewahren?
Parin: Es gibt doch wirklich Grenzen. Ich habe es bei meinem Schwager in Lugano erlebt. Der war 86 Jahre alt, lag nach seinem dritten Herzinfarkt im Krankenhaus, es war klar, daß er demnächst stirbt, und dann bekam er auf einmal einen heftigen Schluckauf, unter dem er zusätzlich sehr litt. Die Ärzte haben ihm dann Morphium gespritzt, das half eine kurze Weile, dann ging es wieder los. Meine Schwester, eine sehr energische Frau, hat drei Tage gebraucht, um zu erwirken, daß ihr Mann noch einmal eine solche Spritze bekommt. Der Arzt, durchaus kein Vollidiot, hat ihr gesagt: "Wir müssen aufpassen, daß uns der Patient nicht süchtig wird." Bei einem Todeskandidaten - absurd.
SPIEGEL: Es besteht doch in der Gesellschaft die große Sorge, daß den Senioren in Altersheimen und Pflegestationen ohnehin zuviel Selbstbestimmung genommen wird. Wäre eine gezielte Drogenabgabe nicht ein weiterer unguter Schritt in diese Richtung?
Parin: Aber nein, es geht doch gerade um Selbstbestimmung. Die Leute sollen Drogen bekommen, wenn sie es selber wollen. Ich erzähle Ihnen einmal, von wem ich diese Idee habe: von Professor Otto Loewi, der im Jahre 1936 den Nobelpreis für Medizin bekommen hat. Ich habe bei ihm in Graz studiert. Viele Jahrzehnte später traf ich ihn zufällig wieder: Der Professor war inzwischen 92, ein höchst lebendiger alter Herr. Wie er aussah? Nun, ungefähr so wie andere geistig hervorragende jüdische Emigranten - etwa der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki. Doch im Vergleich zu diesem weitaus Jüngeren wirkte der Professor viel beweglicher.
SPIEGEL: Weil er unter Drogen stand?
Parin: Selbstverständlich. Als ich seine Jugendlichkeit lobte, sagte er: "Vergessen Sie nicht, lieber Parin, daß ich Pharmakologe bin. Seit ich keine Vorlesungen mehr gebe, darf ich mich nur noch selber bedienen." Und das tat er auch - in sorgfältiger Abstimmung auf seinen Körper und seine neu auftretenden Beschwerden.
SPIEGEL: Verraten Sie es: Was hat er genommen?
Parin: Nun, morgens ein wenig Speed, also ein Weckamin, um ganz wach zu werden. Dann ein schleimlösendes Mittel, um die Bronchien frei zu kriegen. Bei depressiven Gedanken eine Dosis Heroin und abends zur Entspannung ein Opiat.(hihi)
SPIEGEL: Speed, Heroin und Opium - zu derlei harten Mitteln können, wenn überhaupt, wirklich nur Ärzte greifen.
Parin: Wieso eigentlich? Ist es nicht ungerecht, daß nur ein kleiner Kreis von Leuten den Beschwerden des Alters entgegenwirken darf? Das Bedürfnis nach pharmakologischer Hilfe muß überall bestehen, wo es alte und uralte Menschen gibt.
SPIEGEL: Einerseits sprechen Sie von Selbstbestimmung und kontrollierten Dosierungen, andererseits klingt die Forderung nach einer breit angelegten Drogenverabreichung durch. Was also empfehlen Sie wirklich?
Parin: Ich empfehle, am Beispiel von Leuten, die etwas davon verstehen, also Ärzten, unsere Traditionen zu überdenken. Warum ist Leiden in unserer Kultur so positiv bewertet, und muß das so sein? Schauen Sie, ich bin ja auch Ethnologe, bin mit meiner verstorbenen Frau Goldy unendlich viel gereist. In der Republik Mali zum Beispiel, bei den Dogon, wird den Alten der höchste Respekt erwiesen. Alles, was sie zu praktischen und spirituellen Problemen äußern, hat Gewicht. Die Alten trinken den lieben langen Tag Hirsebier, das reich an Vitaminen und Spurenelementen ist. Das hält sie lebendig, verleiht ihnen Spannkraft, hält sie bei Laune und löst ihnen die Zunge.
SPIEGEL: Sie preisen die Vorteile der Drogen, die Nebenwirkungen blenden Sie aus. Abgesehen von gesundheitlichen Schäden bei dauerhaftem Alkoholgenuß - reden nicht dauerhaft betrunkene Alte vor allem unbrauchbares Zeug?
Parin: Unterschätzen Sie die Dogon nicht. Jüngere, vernünftige Männer hören sich die Meinung der seligen Alten an und destillieren aus dem Gestammel eine fröhliche Lebensweisheit.
SPIEGEL: Sie kritisieren jenes westliche Denken, das im zu Ende gehenden Jahrhundert stark von der Psychoanalyse geprägt wurde. Sind es nicht gerade die Psychoanalytiker, die propagieren, daß der Mensch nicht verdrängen darf, sondern sich einem Leid stellen muß?
Parin: Körperlichem Schmerz muß sich niemand stellen. Wenn ich jemanden zur Analyse hier hatte, und der litt unter heftigem Kopfweh, da konnte ich ihm nur eine Kopfschmerztablette geben oder ihn nach Hause schicken. Bei Schmerzen können Sie sich nicht nach innen entwickeln und frei assoziieren.
SPIEGEL: Und was ist mit der Psychosomatik - körperlicher Schmerz als Ausdruck eines seelischen Leids?
Parin: Na ja, einen körperlichen Schmerz medikamentös zu behandeln schließt ja nicht aus, daß man sich außerdem mit der Psyche eines Menschen beschäftigt. Aber, wie gesagt, diesen Verfolgungswahn bei Drogen kann und will ich nicht verstehen.
SPIEGEL: Das heißt, Politiker und Polizisten auf der ganzen Welt bilden sich nur ein, daß es ein Drogenproblem gibt?
Parin: Natürlich gibt es inzwischen Drogen-Kriminalität, die nicht wünschenswert ist - aber warum denn? Weil man die Suchtstoffe verboten hat. Dieses Verbot hat begünstigt, daß Verbrecher mit Drogen viel zuviel Geld verdienen und daß sie von einem immer größeren Polizeiapparat verfolgt werden. Da hat sich ein System selbst erschaffen. Als man in Amerika während der Prohibition in den zwanziger Jahren Alkohol verbot, ist überhaupt erst das Gangsterunwesen entstanden. Damals sind sicher viele süchtig geworden, weil Alkohol verboten war. Als man jedenfalls das fatale Gesetz wieder aufgehoben hat, ist der Alkoholkonsum noch zwei Monate raufgegangen, und dann ist er auf ein normales Maß geschrumpft. Ich sage: Wenn man an Morphium nicht mehr verdienen könnte als an einem Bier, dann wäre das ganze Suchtproblem nicht entstanden.
SPIEGEL: Sie glauben an die Vernunft des Menschen, wirken optimistisch und sehr fidel. Bringt das Alter für Sie tatsächlich keine Nachteile?
Parin: Na doch, es gibt erhebliche Beschwernisse: Ich bin ja gar nicht mehr ich selbst. Meine Zähne sind nicht die meinen, mein linkes Hüftgelenk ist aus Stahl, in Winterthur produziert, ohne meine Tropfen hätte ich längst mein Augenlicht verloren - aber daß man all das medizinisch bewerkstelligen kann, ist doch ein Vorteil gegenüber früher. Im biologischen Sinne ist das Alter besser geworden.
SPIEGEL: Biologisch schon, aber menschlich nicht?
Parin: Es ist sicher einsamer geworden, durch die Auflösung der Familie. Schauen Sie, in meiner Familie - die im übrigen besonders altmodisch war, weil mein Vater bereits 40 wurde, als ich zur Welt kam - war alles ganz auf familiäre Werte ausgerichtet. Die alten Leute wurden von der Verwandtschaft versorgt. Das ist heute nicht so selbstverständlich.
SPIEGEL: Sollten Sie eines Tages nicht mehr für sich selbst sorgen können, wer wird Ihnen helfen?
Parin: Ich lebe in einer sehr großen Wohnung, und da kann ich mir jemanden hereinnehmen, der mir hilft. Man hat schon versucht, mich aus der Wohnung zu werfen. Die neuen Hausbesitzer, eine fragwürdige Stiftung, argumentierte: Ein alter Mann, noch dazu ein Schriftsteller, braucht doch keine große Wohnung. Der Dichter Hölderlin habe ja auch über 30 Jahre lang in einem Turmzimmer gelebt. Na - herzlichen Dank, ich bleibe in meiner Wohnung und werde im übrigen genau wissen, wann ich zu gehen habe. Psychoanalytiker haben ja angeblich die Fähigkeit erlernt, ihren Zustand einzuschätzen. Ich möchte keine künstliche Verlängerung meines Lebens.
SPIEGEL: Herr Parin, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.



Donnerstag, 7. Februar 2013

Donnerstag, 24. Januar 2013

Wenn ich den Unbegriff "page turner" sehe, möchte ich auf der Stelle ein paar Seiten Handke lesen. Fast.

Samstag, 19. Januar 2013

Donnerstag, 17. Januar 2013

Karl Valentin


"Heute ist die gute, alte Zeit von morgen."


"Die Zukunft war früher auch besser!"


"Optimist: ein Mensch, der die Dinge nicht so tragisch nimmt, wie sie sind."

"Alle reden vom Wetter, aber keiner unternimmt was dagegen."


"Der Mensch ist gut, 
nur die Leute sind schlecht." 


"Prognosen sind schwierig,

besonders wenn sie die 

Zukunft betreffen."