Mittwoch, 21. Dezember 2011

Quote

Nina Ruge
"Es tut unheimlich gut zu lernen, mit den kleineren und größeren Makeln Frieden zu schließen."

Mittwoch, 30. November 2011

Wie muß der Charakter einer Boulevardzeitung sein?

Das seriöse Magazin "The Economist" beschrieb die Qualitäten des bunten Sonntagsblättchens "News of the World" einmal folgendermaßen: Das Blatt vereine den Zynismus einer Puffmutter mit der Selbstgerechtigkeit eines Lynchmobs“.

Melodie - Aus "Faust, Der Tragödie erster Teil"

Johann Wolfgang von Goethe
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
durch des Frühlings holden belebenden Blick,
im Tale grünet Hoffnungsglück;
der alte Winter, in seiner Schwäche,
zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
ohnmächtige Schauer körnigen Eises
in Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
überall regt sich Bildung und Streben,
alles will sie mit Farben beleben;
doch an Blumen fehlt's im Revier,
sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
nach der Stadt zurückzusehen!
Aus dem hohlen, finstern Tor
dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
denn sie sind selber auferstanden:
aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
aus den Straßen quetschender Enge,
aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
durch die Gärten und Felder zerschlägt,
wie der Fluß in Breit und Länge
so manchen lustigen Nachen bewegt,
und, bis zum Sinken überladen,
entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
hier ist des Volkes wahrer Himmel,
zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!

Wo ist Ingeborg Barz?


Mutmaßliches RAF-Mitglied,
von dem bis heute jede Spur fehlt:
 Ingeborg Barz (Jahrgang 1948)


Barz arbeitete 1970 als Sekretärin in Berlin. 1971 war sie Mitbegründerin der Schwarzen Hilfe, einem Verein zur Unterstützung anarchistischer Häftlinge. Sie unterstützte zuerst dieBewegung 2. Juni, bis sie und ihr Freund Wolfgang Grundmann im Herbst 1971 von Gudrun Ensslin für die erste Generation der RAF rekrutiert wurden.[1] Barz war am sogenannten „Dreierschlag“, einem aufwendigen Banküberfall in Berlin, beteiligt. Weitere Taten sind nicht nachgewiesen. Barz lebte bis 1972 mit Grundmann und anderen im Untergrund. Am 21. Februar 1972 rief die damals 23-Jährige jedoch ihre Mutter an und erklärte, sie wolle die Gruppe verlassen.
Nach Aussagen des ehemaligen RAF-Mitglieds Gerhard Müller habe daraufhin Andreas Baader Barz kurz vor seiner Verhaftung 1972 durch einen Genickschuss ermordet, weil er befürchtete, sie könne die Gruppe verraten. Durchsuchungen des angeblichen Hinrichtungsortes, eines Waldstückes in der Nähe von Germersheim, blieben ergebnislos. Im Juli 1973 wurde im Höhenkirchener Forst bei München eine skelettierte weibliche Leiche gefunden. Der Schädel der Toten wurde zwei Jahre später durch die sogenannte Lichtbildeinpass-Methode Ingeborg Barz zugeordnet. (Siehe Bild oben) Diese Identifizierung war damals wie heute umstritten, zumal der Schädel kein Einschussloch aufwies. Allerdings könnte der Fund die Andeutung von Gudrun Ensslin bestätigen, sie könne notfalls beweisen, dass Barz nicht von Andreas Baader ermordet worden sei. Zu dem Zeitpunkt als die Tote im Hohenkirchener Forst starb, waren sowohl Ensslin als auch Barz nachweislich in München.[2] Zu einem heute möglichen DNA-Vergleich ist es bisher nicht gekommen.
Während der Belastungszeuge Müller von einer Liquidation durch die Gruppe sprach, sagten andere Mitglieder vor Gericht aus, sie hätten Barz auch noch nach dem von Müller berichteten Hinrichtungstermin getroffen. So etwa Inga Hochstein, die sich mit Barz im Frühjahr 1975 in einem Lokal in Hamburg getroffen haben will. Nach ihren Aussagen litt Barz damals an einer ernsthaften Erkrankung, an der sie noch im selben Jahr verstorben sein soll.


Belege für Barz’ Tod liegen nicht vor. 1973 wurde in einem Hotel in Belfast eine angebrochene Schachtel Antibabypillen mit den Fingerabdrücken von Ingeborg Barz gefunden.[3]. Es ist allerdings nicht klar, ob die Packung tatsächlich zu diesem Zeitpunkt von Ingeborg Barz benutzt wurde. Seither wurden keinerlei Spuren von ihr gefunden. Laut dem Buch Tödlicher Irrtumvon Butz Peters vermuten BKA-Fahnder, dass sich Ingeborg Barz mit einer neuen Identität in den Irak abgesetzt hat.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Emanuel Top - Turkish Bazar

The music was new
black polished chrome
And came over the summer
like liquid night.
The DJ's took pills to stay awake
and play for seven days
They went to the studio
And someone knew him
Someone knew the TV showman
He came to our homeroom party
and played records
And when he left in the hot noon sun
and walked to his car
We saw the chooks had written
F-U-C-K on his windshield
He wiped it off with a rag
and smiling coolly drove away
He's rich. Got a big car.

Lyrics www.allthelyrics.com/lyrics/doors/
My gang will get you
Scenes of rape in the arroyo
Seduction in cars, abandoned buildings
Fights at the food stand
The dust
the shoes
Open shirts and raised collars
Bright sculptured hair.

Hey man, you want girls, pills, grass? C'mon...
I show you good time.
This place has everything. C'mon...
I show you. 


Jim Morrison & The Doors - Black Polished Chrome / Latino Chrome

Dienstag, 18. Oktober 2011

Herbsttag

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke

Samstag, 15. Oktober 2011

Klassetreffer

BERLIN – Die Serie von Gewalttaten an Berliner Schulen reisst nicht ab: Ein zwölfjähriger libanesischer Grundschüler hat heute eine Lehrerin des Kreuzberger Robert-Koch-Gymnasiums niedergeschlagen und im Gesicht verletzt. Nach Polizeiangaben wollte die 62-Jährige einen Streit zwischen einem Gymnasiasten und Schülern der benachbarten Lemgo-Grundschule schlichten, die alle den gleichen Schulhof benutzen. Daraufhin habe sie der zwölfjährige Ausländer mit der Faust aufs Auge geschlagen. Die Lehrerin sei zu Boden gegangen.
Die Lehrerin erlitt eine Platzwunde und wurde im Krankenhaus behandelt. Der Zwölfjährige versuchte zu flüchten, wurde jedoch von einem Schulrektor festgehalten und später seinem Vater übergeben.

Zum Tathergang befragt, gab der Täter Mohammed O. an, daß er gar nicht die Lehrerin treffen wollte, sondern einen dahinter stehenden Klassenkameraden.
pd: Die Lehrerin ist ihm also, wie man so schön sagt, quasi in seine Faust hineingelaufen und dann bewußtlos umgefallen. Einem 12 jährigen. Da müssen doch die Scouts deutscher Boxställe hellhörig werden.  Ich seh schon die Bild Schlagzeile 2025:
                                 
"Neuer deutscher Schwergewichtsweltmeister Mohammed Oli"

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Franz Josef Wagner über liebestolle Schiris

Liebe Fußball-Schiedsrichter,
Eure sexuelle Orientierung ist Eure private Angelegenheit. Sie gingen mir allerdings zu weit, wenn ein Fußballspiel gewonnen wird, weil die eine Mannschaft die hübscheren Jungs hat. Der Rasen ist kein Laufsteg. Wir brauchen sachliche Schiedsrichter im Kampf der Dribbler, Wirbler gegen die Rempler, Grätscher.
Das alles wird heute nicht vor dem Landgericht München 1 verhandelt. Der ehemalige Schiedsrichter-Sprecher Amarell verklagt den DFB, ihm sexuelle Nötigungen zu unterstellen. „Im Genitalbereich lag seine Hand“, sagt der junge Schiedsrichter K. als Zeuge. „Und er küsste mich.“
Wenn mich, Franz-Josef Wagner, ein Mann küsst, und ich will es nicht, dann sage ich: „Noch ein Mal und ich hau Dir in die Fresse!“ Meinetwegen können sich die Schiris gegenseitig begrabschen, in Bars, Hotelzimmern.
Am Spielfeldrand hat ihre Liebe nichts zu suchen. Ein Fußballspiel ist kein Ballett. Ach, was waren das für schöne Zeiten, als die Schiedsrichter nur blind waren und nicht geil.
Herzlichst
Ihr F. J. Wagner

Nachtmar, Tagmar, Dagmar


Gruseliger TV-Auftritt Dagmar Berghoff bei Markus Lanz: „Ich weiß, wann ich sterbe!“
"!Wahrsager auf Weihnachtsmarkt sagte mir mein genaues Sterbedatum!

Soweit so skurril.
Dann gibt es Leute, die das nicht so stehen lassen wollen und in brutalstmöglich aufklärerische Weise Leserbriefe an die Bildzeitung schreiben. Wie Ilona aus Hamburg. Danke Ilona. Göttin der Vernunft. Die Fahne der Erkenntnis knattert im Wind.


Aber wenn man die Menschen kennt, wird man mißtrauisch. Will sie wirklich ganz uneigennützig die Menschen aus ihrer selbtverschuldeten Unmündigkeit befreien oder sich nur von ihren unseriösen Konkurrenten distanzieren. Madame Ilona - das seriöse Wahrsage-Studio in Hamburg. Das Einzige, das nach ISO-Norm 666 zertifiziert ist. Neu - jetzt mit TÜV-geprüfter Glaskugel.

Samstag, 30. Juli 2011

Historiker-Streik

Ach ja, was so schön begann...

Diese strammen Burschen sehen nicht so aus als würden sie ihre Zeit mit facebook vergeuden. Nein, die gehen hinaus in die Natur und suchen sich eine sinnvolle Beschäftigung. Wie zum Beispiel Schützengräben ausheben oder Startbahnen für Wunderwaffen anlegen. Die gute alte Zeit halt.

...endete so unschön.

Donnerstag, 31. März 2011

Die fabelhaften Ochsenknechts.

Von links oben nach links unten:
Jimi Blue, Uwe, Wilson Gonzales, Natascha und Opfa Ochsenknecht.
pd:  Warum informiert eigentlich keiner das Jugendamt. Und nachher will es wieder keiner gewesen sein.
p.s. eine Stimme fragte mich: was macht Boris´Beckers Besenkammerkind auf dem Foto?Der Blick der Kleinen ist das Entscheidende. Ist sie desillusioniert oder schon verzweifelt.

Montag, 21. Februar 2011

..aber wo ist der bekloppte Frosch geblieben?





Klingelton

 VON TOBIAS KNIEBE 
Der Hass hat nachgelassen. Jetzt herrscht ein Gefühl von Leere. Vielleicht auch, jawohl, eine Spur Wehmut. Du siehst bairisch rappende Klingelton-Indianer auf Viva, die sich selbst die Genitalien verstümmeln und »Mei tut des weh« rufen, und denkst: Es ist vorbei. Du siehst den besoffenen Klingelton-Elch auf MTV, die kopulierenden Schildkröten, die furzenden Affen und Folli den kleinen Drachen, und weißt: Du bist, egal wie sehr du dich anstrengst, nicht mehr jung. Jung sind die, die das alles super finden und ihr ganzes Taschengeld dafür ausgeben und Sweety das Küken, Mr. Chaos den nackten Teufel oder Sören das Arschlochbaby auf ihr Handy laden, um der Welt eine Botschaft zu schicken. Diese Botschaft, das spürst du, gilt auch dir. Du verstehst sie nur nicht. Oder besser gesagt: Du verstehst nur allzu gut, dass es hier, zum ersten Mal seit Ewigkeiten, gar nichts mehr zu verstehen gibt. Bisher machte die Jugend eigentlich ganz tolle Sachen. Sie liebte Songs von den »Strokes« und »Franz Ferdinand«, die dir auch sofort vertraut vorkamen. Sie tanzte zu coolen Beats, bei denen du auch mit dem Fuß wippen musstest, sie schrieb Texte wie die Band »Wir sind Helden«, die dir frech und spritzig vorkamen, sie ging gegen Krieg und Globalisierung auf die Straße, genau wie du, sie hatte ein bisschen Angst vor der Zukunft, aber nicht allzu viel – Herrgott ja, es passte kein Blatt zwischen dich und diese Jugend, und ganz egal, was dein Personalausweis dazu sagte: Du warst dabei, du warst mittendrin, du warst selber jung! Aber nun ist alles anders. Nun musst du feststellen: Die so genannte Jugend, mit der du mitgefiebert hast, war gar nicht die richtige Jugend. Das waren einfach Menschen in einer neuen, stark verlängerten Pubertätsphase, die mit 16 beginnt und ungefähr bis zur Rente dauert. Menschen in derselben Lebensphase wie du, ich oder der berüchtigte popkulturelle Jugendforscher Joachim Lottmann (48), die eben nur zufällig noch Mitte zwanzig waren. Tja. Die eigentliche Jugend, das wird dir klar, wenn du Klingeltonwerbung im Fernsehen siehst, will bei dieser tollen, großen und harmonischen Endlospubertät nicht mehr mitmachen. Sie will: Rebellion! Sie will: Rabatz! Sie hat sich aus der Umarmung der ewig Junggebliebenen befreit und hat den Aufstand vorverlagert – ins Kinderzimmer; sie hat sich den erstbesten Scharlatanen und Geschäftemachern an den Hals geworfen und – obwohl noch gar nicht geschäftsfähig – einen Pakt mit dem Teufel geschlossen: das Klingelton-Abo. Es liefert die Musik für ihren Aufstand und diese Musik musste lächerlich, brutal, dilettantisch und geschmacklos klingen, bei Eltern und Pädagogen Aversionen und maximales Unverständnis wecken – und, krönender Abschluss der Unverschämtheit, auch Joachim Lottmann den letzten Nerv rauben. Bingo! Sweety, das flauschige Jamba-Küken, hat diese Ziele in kürzester Zeit erreicht. Und noch viel mehr. Bei allen, die du kennst, auch Zwanzigjährigen, lösen Sweety und seine Freunde Mordgedanken aus. Viele spielen das Kill Sweety-Spiel im Internet, wo man das Küken mit Kettensäge, Flammenwerfer und Dynamit umbringen kann. Das mag im Einzelfall therapeutisch wirken, aber es hält den Lauf der Geschichte nicht auf. Im Gegenteil: Erst im Tod liegt die wahre Erfüllung von Sweetys Mission. Es lebt an einem Ort, wo unsere ewige Toleranz nicht mehr hinreicht, es stirbt, wie die Helden von Easy Rider, durch Engstirnigkeit und mörderisches Unverständnis der alten Welt – und steht doch auf wie Phoenix aus der Asche. Was jetzt kommt, ist neu. Nicht mehr für dich gemacht, nicht für mich, nicht für Joachim Lottmann und auch nicht mehr für all die Zwanzigjährigen, die sich noch jung fühlen, aber längst zu alt für Sweety sind. Ein historischer Moment, der eigentlich ohne Vorbild ist. Oder doch nicht? Das letzte Mal, als Musik die Welt erschütterte und eine neue Jugendbewegung schuf, die alle lächerlich, brutal, dilettantisch und geschmacklos fanden, bis auf die echte und wahre Jugend – wie hieß das doch gleich? Richtig, alter Sack: Das war Punk.