Dienstag, 1. März 2016


Oberflächliches Hören mag diese Musik freilich als „eintönig“ empfinden. Genau dies schien in der Philharmonie der Fall zu sein: Hatte bereits die von Esfahani in gut verständlichem Englisch gegebene Einführung in das Werk einzelne Rufe von der Güte „Reden Sie doch gefälligst Deutsch!“ provoziert, so folgte der Saal der Aufführung dann mit zunehmender Unruhe. Sie überschritt rasch den bei solchen Ereignissen erwart- und tolerierbaren Geräuschpegelstand. Schließlich, als der Künstler fünf, sechs Minuten des original 16 Minuten langen Stücks absolviert hatte, erzwangen Lachen, Klatschen, Pfeifen und andere Geräusche des Missfallens den Abbruch der Darbietung. Der Bildungsbürger mit Jahres-Abonnement will Affirmation im Guten, Schönen und Wahren. Obwohl noch ein Cembalokonzert des Bach-Sohnes auf der Agenda stand, ergriffen nicht wenige Zuhörer die Flucht.