Mittwoch, 28. November 2012

Vater und Sohn



Ifo-Institut erwartet nur noch 0,4 Prozent Wachstum
Vater


Sohn

Protestantische Daseinsveredelung - Oh, Ja.


Die Veredelung des Daseins

Unser Kolumnist hat sich vorgenommen, seinen Buchbestand nicht mehr zu vergrößern. Das führt zu heftigen Verdrängungswettkämpfen in den Martenstein'schen Regalen
Früher waren Bücher für mich ein Statussymbol. Ich dachte: "Wer meine Wohnung betritt, erkennt sofort, dass er es mit einem gebildeten Menschen zu tun hat, einem Menschen, mit dem eine nähere Bekanntschaft intellektuell lohnt. Bingo." Heute kommt mir das albern vor. Meine Persönlichkeit kann ich doch auch anders rüberbringen. Man braucht nicht so viele Bücher. Das, was man wirklich braucht, ist Platz. Gut, an ein paar Büchern hängt man. Ein paar Romane findet man so gut, dass man sie Freunden leihweise aufdrängt. Aber normalerweise liest man einen Roman, auch einen guten, kein zweites Mal. Ich habe beschlossen, dass meine Wohnung nicht wie eine Bibliothek aussehen soll.
In meiner Wohnung stehen zurzeit etwa 2000 Bücher. Das ist, glaube ich, relativ wenig für jemanden mit meinem Beruf. Ich hatte mal mehr, ich habe viel verschenkt oder weggeworfen oder sogar verbrannt. Pro Jahr lese ich etwa 80 Bücher, normalerweise eines pro Woche, im Urlaub eines am Tag. Dazu kommen Nachschlagewerke et cetera, also im Jahr wächst der Bücherbestand um mindestens hundert. 
Seit einiger Zeit überlege ich mir bei jedem Buch nach der Lektüre, ob ich es wirklich, wirklich behalten möchte. Falls dem so ist, sortiere ich dafür ein anderes aus, welches ich der Stadtbibliothek stifte oder, falls es zu zerfleddert ist, irgendwo liegen lasse. Ich schenke meinen kleinen zerfledderten Freunden die Freiheit, vielleicht finden sie ein neues Herrchen beziehungsweise Frauchen. 
Meine kleine Bibliothek wird, für mich, immer besser, wie eine Soße, die man einkocht. Es stehen immer weniger Autoren darin. Es finden Verdrängungswettkämpfe statt. Zuletzt habe ich für Wilde Schafe von Katja Lange-Müller mein einziges Julia-Franck-Buch aussortiert, eine Autorin, die sicher ganz gut ist, aber mit der ich nichts anfangen kann. Ich habe denBayern Ludwig Thoma und den Aphoristiker Dávila weggetan, wichtig, wichtig, gewiss, aber nicht mein Ding. 
Von Autoren, die ich eigentlich mag, sortiere ich weg, was ihnen in meinen Augen misslungen ist, das peinliche Die Kluft von Doris Lessing, von Woody Allen die Pure Anarchie, sterbenslangweilig, auch Montauk von Max Frisch kann mir gestohlen bleiben, ich bin zweimal dabei eingeschlafen. FürMobbing von Annette Pehnt wurde A Long Way Down von Nick Hornbyfreigesetzt.
Ich werde niemals mehr ein zusätzliches Bücherregal brauchen. Ich werde am Ende nur noch Bücher besitzen, von denen ich überzeugt bin. Im Moment schauen mich aus dem Regal noch zahlreiche Fremde an, eines Tages stehen dort nur noch Freunde.
Mit allen anderen Besitztümern sollte man es genauso halten. Irgendwann im Leben sollte man einen Strich ziehen, genug Besteck, genug Bilder, genug Bettbezüge. Neue Gegenstände werden nur dann aufgenommen, wenn sie sich gegen einen der Platzhalter qualifizieren, ansonsten: Annahme verweigert. Status, materieller Wert oder Angebertum dürfen keine Rolle spielen, es zählen nur Schönheit, Witz oder emotionale Werte, zum Beispiel bei Geschenken, die ruhig hässlich sein dürfen, falls sie an eine angenehme Bekanntschaft erinnern. 
Auf diese Weise wird die Umgebung, in der man sich aufhält, nicht zwangsläufig schöner, aber einem immer gemäßer und angenehmer, das Leben wird also immer schöner, bis es dann eines Tages vorbei ist. Die Nachgeborenen werden bei der Sichtung des Nachlasses wissen, dass hier nichts zufällig ist, sondern alles gewollt, wie bei einem gelungenen Kunstwerk.

Montag, 26. November 2012

Fuleco

Brazil's 2014 World Cup mascot, a blue and yellow armadillo, 
is officially named Fuleco following an online vote. 

International : Maskottchen für WM 2014 in Brasilien heißt Fuleco

Warum Gürteltier, fragt sich da der Laie. 
Darum:

Robert Christopher Tytler

Robert Christopher Tytler (* 25. September 1818; † 10. September 1872) war ein britischer Soldat, Amateurforscher und Fotograf. Von April 1862 bis Februar 1864 verwaltete Tytler als Superintendent von Port Blair aus die Andamanen und Nikobaren. Er hinterließ teilweise unersetzliche Fotodokumente zur Geschichte Britisch-Indiens.



http://www.europeana.eu/portal/search.html?query=Tytler%2C+Robert+%5Cand+Harriet

&

http://www.mughalindia.co.uk/roombckgrd.swf

Fegefeuer der Eitelkeiten

"Plötzlich durch die Menge hindurch sah er sie. Maria. Er folgte ihr durch den Raum, vorbei an grinsenden Gesichtern voller brodelnder Zähne, durch die Blumensträusse der Artigkeiten, vorbei an den tadellos ausgemergelten Damen der Gesellschaft, den gesellschaftlichen Röntgenbild-Ladies. Gott, war dies die Welt in der er lebte?"