Mittwoch, 7. März 2012

Lucchetti dell'Amore. Ich bau dir ein Schloß der Liebe. Romantischer Unfug: Jetzt auch in München.

ROMantischer Liebes-Terror verunstaltet öffentliche Brücken. Die penetrant häufige Verwendung des Begriffes "Brauch" diesen geklauten Wikipedia-Artikel.
Liebesschlösser (ital. Lucchetti dell'Amore) sind Vorhängeschlösser, die nach einem mißratenen Brauch von Jungverliebten an Brücken angebracht werden, um symbolisch ihre ewige Liebe zu besiegeln. Die genaue Herkunft des unsäglichen Brauches ist unklar. Ausgangspunkt dieses sogenannten Brauches in Europa ist sehr wahrscheinlich ItalienQuelle surprise! Was irgendwie kein Wunder war. Es wird vermutet, dass Absolventen der Sanitätsakademie San Giorgio in Florenz die Urheber dieses ganz und gar infantilen Brauches sind. Mit dem Ende ihrer Ausbildungszeit befestigten die Absolventen die Vorhängeschlösser ihrer Spinde an der Brückenlaterne auf der Milvischen Brücke, die in Rom über den Tiber führt. Dies wurde dann wohl auch von den Verliebten Roms als Brauch übernommen. Der Brauch wurde durch den Bestseller-Roman Drei Meter über dem Himmel[1] (2005; Original: Tre metri sopra il cielo, 1992) beziehungsweise durch die Fortsetzung Ich steh auf Dich (2007; ital. Ho voglia di te, 2006) von Federico Mocciaund der Verfilmung des Stoffes bekannt gemacht. In dieser Geschichte schwören sich die beiden Protagonisten „Ewige Liebe“, befestigen das Schloss an der zentralen Brückenlaterne und werfen den Schlüssel in den Tiber.
Die Schlösser enthalten meist eine Beschriftung oder Gravur der Vornamen oder Initialen der Verliebten; teilweise mit Datum. Nach dem Befestigen des Schlosses wird nun auch von den Nachfolgern ("des Brauches", Anm.d.Red.) üblicherweise der Schlüssel in das darunter fließende Gewässer geworfen. Mancher Sparfuchs hat sich so ein gratis-Vohängeschloß rausgetaucht. Auch wenn die nervigen Initialen ein wenig stören. Für Nachschub ist gesorgt. Denn es gibt genügend Narren, die an die ewige Liebe glauben und mit dem Schlüssel auch ihren Verstand wegschmeissen. An der Milvischen Brücke erfolgt dies mit dem Ausspruch per sempre („für immer“). Dort an der Milvischen Brücke ist der Brauch auch gut aufgehoben. Denn es ist eine besonders unangehnehm italienische Folklore, der Umwelt ungefragt seine Gefühle aufs Auge zu drücken.
Datei:Liebesschlösser in München.jpg
Thalkirchener Brücke. Das Anfangsstadium.
KVR, wehre den Anfängen! Denn wo führt das hin?
 Siehe unten!
Viraler Verhaltenskäse in der offline Realität.
Der Brauch hat sich inzwischen in vielen anderen Ländern verbreitet. In Vrnjačka Banja in Serbien, so wird behauptet, soll auf der so genannten Liebesbrücke der Brauch seit dem Ersten Weltkrieg bestehen. Hier werden am Brückengeländer Liebesschlösser angebracht.[2] Im ungarischen Pécs (siehe unten) wird der Brauch/Unfug seit den frühen 1980er Jahren an einem schmiedeeisernen Zaun in der Stadt praktiziert.[3] In Deutschland sind seit Spätsommer 2008 die ersten Liebesschlösser an der Kölner Hohenzollernbrücke angeschlossen, der derzeit bekannteste deutsche Ort für diesen Brauch.[4] Daraufhin wurde auch an vielen bemerkenswerten und bekannten Brücken anderer deutscher Großstädte dieser Brauch von Verliebten und Jungvermählten eingeführt. In den Augen einer jungen Frau sendet das Objekt positive Gefühle aus. Es strahlt wie ein Kernreaktor der Romantik. In den Augen des Mannes vom Ordnungsamt ist es ein wucherndes Krebsgeschwür.
Datei:Pécsi szerelmes lakatok 2008-08.jpg
Locks of lovers [(engl. Übersetzung) in  Pécs [ˈpeːʧ] - Ungarn (deutsch: Fünfkirchen). 
Einen besonderen Brauch in der Stadt pflegen Liebes- und Hochzeitspaare, indem sie sich durch gemeinsames Anbringen von zwei Vorhängeschlössern in einer Straße nahe dem Dom gegenüber der Gedenktafel von János Berze Nagy ihre Treue versichern. Fünfkirchen ist übrigens die Heimatstadt von Pál Dárdai (* 1976), Fußballspieler bei Hertha BSC.

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